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Autor: Augustinus

Buch: Vom Gottesstaat, Buch 11-22

Titel: Buch 11, Ursprung der beiden Staaten in der Engelwelt

Stichwort: Sündenfall (Sünde) als Abfall des Willens; der Wille, der aus dem Nichts geschaffen wurde

Kurzinhalt: 11. Vom Sündenfall der ersten Menschen und Evas und Adams Rolle

Textausschnitt: Der gute Wille also ist Gottes Werk, denn der Mensch ist mit ihm von Gott geschaffen. Der erste böse Wille aber, der allen bösen Werken im Menschen voraufging, war mehr Abfall vom Werke Gottes zu eigenen Werken als selbst ein Werk, und darum sind's böse Werke, weil der Mensch sie nach sich selber tut und nicht nach Gott. Der böse Baum sozusagen, an dem diese Werke als böse Früchte wachsen, ist der Wille oder auch der Mensch selbst, sofern er bösen Willens ist. Obwohl nun der böse Wille nicht naturgemäß, sondern als Gebrechen naturwidrig ist, haftet er doch an der Natur, deren Gebrechen er ist, weil er ohne Natur nicht sein kann, aber an einer Natur, die Gott aus nichts geschaffen, nicht an der, die der Schöpferaus sich selbst erzeugt hat wie das Wort, durch welches alles geschaffen ward. Denn wohl hat Gott den Menschen aus Erdenstaub gebildet, aber die Erde selbst und aller irdische Stoffstammt aus dem Nichts, und auch eine aus nichts geschaffene Seele verlieh Gott dem Leibe, als er den Menschen schuf.

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