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Autor: Rad, Gerhard von

Buch: Theologie des alten Testaments II

Titel: Theologie des alten Testaments II

Stichwort: Zusammenfassung: Propheten des 8. Jahrhunderts

Kurzinhalt: kein Nomismus, 'Gesetzespredigt',

Textausschnitt: Zusammenfassend wäre also zu sagen, daß die Propheten des 8. Jahrhunderts sowohl hinsichtlich ihrer 'Gesetzespredigt' wie hinsichtlich ihrer Heilsverkündigung das Leben Israels auf ganz neue Fundamente gestellt haben. Erst von ihrer Heilsverkündigung aus kommt ihre Gesetzespredigt ins rechte Licht. Wir haben es oben schon betont, daß die Propheten diesen richtenden Gotteswillen nicht einer besonderen Offenbarung entnommen haben, die der von Jahwes Heilstaten selbständig gegenüberstünde, sondern den alten Heilsüberlieferungen selbst; sie haben ihnen also eine andere Botschaft entnommen und sie anders interpretiert als ihre Zeitgenossen, aber auch als die ältere Zeit überhaupt. Sie sind ihnen zum Gesetz geworden. Aber Vorläufer des Nomismus waren sie nicht ...
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Das also ist die Quintessenz der Gebote nach dem Verständnis der Propheten! Hier wird nicht 'Ethos' statt Kultus verlangt, als wolle der Prophet die Menschen von der einen Gesetzlichkeit in eine andere führen. Nein, gegenüber den zerstörenden Gewaltleistungen wird hier auf etwas ganz Einfaches gezeigt; ein Weg, der gangbar ist vor Gott, wird gewiesen.

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