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Autor: Voegelin, Eric

Buch: Anamnesis

Titel: Anamnesis

Stichwort: Ego cogitans Descartes'; Husserls Interpretation

Kurzinhalt: das Ego als anima animi; Husserls Fehldeutung von Descartes;

Textausschnitt: Was Husserl nicht gesehen hat, ist die dritte Bedeutung des Ego, welche die beiden ersten fundiert, das Ego als die anima animi im augustinischen Sinn, deren intentio nicht auf die cogitata, sondern auf die Transzendenz geht. In der dritten Bedeutung, der anima animi, hat der Prozeß der Meditation seinen primären Sinn; in der Transzendenz der augustinischen intentio ist das Ich simultan seiner selbst und Gottes
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Die Grenze, über die er <Husserl> nicht hinauskommt, ist die fundierende Subjektivität des Ego: Woher das Ego seine Funktion, aus der Subjektivität die Objektivität der Welt zu fundieren, bekommt, bleibt nicht nur ungeklärt, sondern wird unvermeidlich gar nicht berührt. An die Stelle der höheren Fundierung in der Transzendenzerfahrung tritt die Fundierung in der innerweltlichen Partikularität einer von Descartes gestifteten erkenntnistheoretischen Problematik.
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Was ein Denker im Rahmen einer bedeutenden, historisch fixierten Problematik leisten kann, ohne originär in die Fundamentalprobleme des Philosophierens zu steigen, hat er gewiß überwältigend geleistet.

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