Autor: Hösle, Vittorio Buch: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie Titel: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie
Flanagan, Josef Stichwort: Letztbegründung, Voraussetzungen, Genesis, Geltung, Ethik Kurzinhalt: Genetische Voraussetzungen; wenn a, dann b; Aversion, Gereiztheit, Zynismus, Genesis, Geltung, hypothetischer, kategorischer Imperativ, Selbstaufopferung Textausschnitt: () Die gereizte Reaktion, der man diesem Schlagwort gegenüber allenthalben begegnet, ist offenkundig, und man kann zugeben, daß das Wort mißverständlich ist: Es scheint zu unterstellen, es gehe hier um infallible Erkenntnis, ja um den Abschluß des Projektes der Philosophie. ... es geht dabei vielmehr um die einfache Frage, ob jede nicht-empirische Erkenntnis hypothetisch sei.
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Können wir immer nur sagen: Wenn a, dann b; oder gibt es Fälle, bei denen wir, ohne irgendwelche im Prinzip beliebige Voraussetzungen, sagen können: a gilt ohne Wenn und Aber.
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Genesis und Geltung sind hier, wie überall, zu unterscheiden - ihre Verwechslung ist eine der Hauptursachen für geistige Verwirrungen ...
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Es ist stets genetisch voraussetzungsvoller, geltungstheoretisch weniger voraussetzungsvoll zu denken.
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Warum ist das Problem der Letztbegründung so wichtig? Wie schon gesagt, kann allein dann, wenn es eine nicht-hypothetische Erkenntnis gibt, sinnvollerweise von einem kategorischen Imperativ ausgegangen werden - andernfalls gibt es nur hypothetische Imperative, die besagen: 'Wenn du a willst, mußt du b tun'. Welches a ich aber will, hängt ganz von mir ab - es gibt kein Kriterium dafür ____________________________
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