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Autor: Voegelin, Eric

Buch: Autobiographische Reflexionen

Titel: Autobiographische Reflexionen

Stichwort: Psyche, Wahrheit, Geschichte, Mystik, Ockham, Eckhart, Bodin, Bergson

Kurzinhalt: Seele: Differenzierung in das Bewußtsein, Wahrheit - Geschichte, Pseudo-Dionysios, Mystik; Gegensatz: Mystik - Nominalismus, Ordnung, Unordnung

Textausschnitt: () ... Verlagerung des Prozesses der Differenzierung in das Bewußtsein des Menschen hinein ist. Wird das Bewußtsein oder in der griechischen Terminologie: die psyche des Menschen als der Ort dieses Prozesses verstanden, muß die Symbolisierung der göttlichen Präsenz von den intrakosmischen Göttern auf die Psyche des Menschen als den Ort der göttlichen Gegenwart übergehen. Radikalster Ausdruck dieser Erfahrung ist das christliche Symbol der Inkarnation.
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Die Symbole, die die Erfahrungen der Psyche, ihres Bewußtseins, ihrer noetischen und pneumatischen Struktur artikulierten, wurden als Symbole der Wahrheit verstanden, die aus dem Prozeß der Geschichte aufsteigen: Dieser Prozeß ist einerseits ein Prozeß in dieser Welt, andererseits ein theophanischer Prozeß.
() Diese Artikulation einer weiteren Schicht von Erfahrung jenseits der Symbolisierung von noetischer und pneumatischer göttlicher Präsenz wurde in Anlehnung an Pseudo-Dionysios Mystik genannt.
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In der Generation nach Thomas entstand die Kluft in der Theologie zwischen dem Nominalismus Wilhelms von Ockham und der Mystik Meister Eckharts. Der nominalistische und der mystische Glaube bildeten seit dieser Zeit zwei wesentliche Stränge in der Geistesgeschichte des Abendlandes. Der Nominalismus eines Dogmas, das sich von der ihm zugrundeliegenden Erfahrung abgelöst hat und deswegen nicht mehr durch den Rückbezug auf die Erfahrung überprüft werden kann, setzte sich jedoch als allgemeine Denkform im Westen durch:

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