Autor: Voegelin, Eric Buch: Die politischen Religionen Titel: Die politischen Religionen Stichwort: Symbol, Volksgeist, innerweltliche ekklesia, Dekaptivierung Gottes, Führer, Leviathan Kurzinhalt: Legitimierungsquelle: die Gemeinschaft selbst; Romantik, Mussolini, Leviathan -> Faschismus, Nationalsozialismus, Ausleseprinzip, Führer, Persönlichkeitsstatus der Volksgenossen Textausschnitt: () In der vollendet innerweltlichen Symbolik wird nun die Verbindung zu Gott durchschnitten, und an seine Stelle tritt als Legitimierungsquelle der Gemeinschaftsperson die Gemeinschaft selbst.
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Der Führer ist die Stelle, an der der Volksgeist in die geschichtliche Realität einbricht; zum Führer spricht der innerweltliche Gott wie der überweltliche zu Abraham, und der Führer formt die Gottesworte um zum Befehl an die engere Gefolgschaft und an das Volk.
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... der Führer ist in der deutschen Theorie der 'Repräsentant' im gleichen Sinne, wie der Souverän des Hobbes der Repräsentant, der Persönlichkeitsträger des Commonwealth ist. Ein gewisser Unterschied besteht an diesem Punkt zwischen der italienischen und der deutschen Symbolik insofern, als der italienische Volksgeist mehr spirituell verstanden wird, während in der deutschen der Geist blutgebunden ist und der Führer zum Sprecher des Volksgeistes und Repräsentanten des Volkes kraft seiner rassenmäßigen Einheit mit dem Volk wird.
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die Volksabstimmung ist Bekenntnis zum Führer, nicht Kundgabe eines eigenen Willens. Wenn daher die Abstimmung den Führerwillen nicht bestätigt, braucht der Führer nicht vor dem Volkswillen zurückzuweichen ____________________________
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