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Autor: Thomas, Aquin von

Buch: Wesen und Ausstattung des Menschen

Titel: F1_076 - Die Seele in ihrer Vereinigung mit dem Körper

Stichwort: F1_076a6c; Seele - Körper: Art d. Verbindung: substantiell nicht akzidentell

Kurzinhalt: Wenn aber die Verstandesseele mit dem Leib als substantielle Form vereint ist (Art. 1), so ist es unmöglich, daß irgendeine akzidentelle Zubereitung vermittelnd zwischen Seele und Leib oder zwischen irgendwelche substantielle Form und ihren Stoff tritt.

Textausschnitt: ANTWORT: Wäre die Seele mit dem Körper nur als Beweger vereint, so stünde nichts im Wege, ja es wäre vielmehr notwendig, daß irgendwelche Zubereitungen zwischen Seele und Körper vermittelten: das Vermögen nämlich auf Seiten der Seele, durch das sie den Körper bewegt; und eine gewisse Bereitschaft auf seiten des Körpers, durch die der Körper für die Seele bewegbar ist (75, 3 Zu 3). (Fs; tblStw: Seele)

Wenn aber die Verstandesseele mit dem Leib als substantielle Form vereint ist (Art. 1), so ist es unmöglich, daß irgendeine akzidentelle Zubereitung vermittelnd zwischen Seele und Leib oder zwischen irgendwelche substantielle Form und ihren Stoff tritt. Der Grund hierfür ist folgender. Da der Stoff nach einer gewissen Ordnung in Möglichkeit zu allen Wirklichkeiten ist, so muß das, was schlechthin das Erste unter den Wirklichkeiten ist, auch als zuerst im Stoffe seiend gedacht werden. Das Erste unter allen Wirklichkeiten ist aber das Sein. Also ist es unmöglich, den Stoff früher warm oder ausgedehnt, als in Wirklichkeit seiend zu denken. Das In-Wirklichkeit-sein hat er aber durch die substantielle Form, die das Sein schlechthin gibt (Art. 4). Deshalb ist es unmöglich, daß irgendwelche akzidentelle Zubereitungen im Stoff vorhanden sind vor der substantiellen Form; folglich auch vor der Seele. (Fs) (notabene)

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