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Autor: Sala, Giovanni B.

Buch: Kontroverse Theologie

Titel: Kontroverse Theologie

Stichwort: (eg: Seelsorgeraum, Pastoralassistent); Identifizierung mit der Kirche; Relativierung des Priestertums -> Auswirkung auf d. Bischofsamt

Kurzinhalt: Hat sich nicht leider bei vielen Laientheologen eine offene und auch aggressive Emanzipation vom kirchlichen Amt und der Sakramentalität der Kirche entwikelt, so daß ...

Textausschnitt: 6. Identifizierung mit der Kirche

163c Wenn man von der Schaffung neuer Dienste in der Kirche spricht, die nichtsakramentalen Ursprungs sind, so muß man die Frage nach der subjektiven Identifizierung der betreffenden Personen mit dem Ganzen der Kirche stellen: Hat sich nicht leider bei vielen Laientheologen eine offene und auch aggressive Emanzipation vom kirchlichen Amt und der Sakramentalität der Kirche entwikelt, so daß eine selbständige Bevollmächtigung einer ganzen Reihe dieser Laientheologen dem Wachstum des Leibes Christi kaum förderlich sein kann? Wenn man dagegen einwendet, diese aggressive Distanzierung sei gerade aus der standesmäßigen Zweitrangigkeit der Laienmitarbeiter hervorgegangen und könne durch ihre Erhebung zu selbständigen Gemeindeleitern überwunden werden, so scheint dies auch deswegen nicht schlüssig, weil zum einen das Amt auch weiterhin universalkirchlich auf bischöflicher und päpstlicher Ebene hierarchische Leitungskompetenz beansprucht, und zum anderen die alte Kritik am Amt nun zwar nicht mehr hinsichtlich der Priester, sehr wohl aber noch dem bischöflichen Weiheamt gegenüber erhoben werden kann. Der alte Amtsvorbehalt ist also damit nicht nur nicht aus der Welt, sondern ist in seiner intendierten Wirksamkeit eine Stufe weiter vorgedrungen und wird sich nun, nachdem die ersehnte Relativierung des Priestertums erwirkt ist, um so gezielter auf das Bischofsamt konzentrieren. (Fs)

164a Die Kirche kann doch zu Recht erwarten, daß ein hauptamtlicher Pastoralreferent, der in der katholischen Kirche tätig sein will, den von der Theologie her gebotenenen unübersteigbaren Unterschied zwischen Weiheamt und kirchlicher Arbeit Nichtgeweihter akzeptiert. Wer nun diesen Unterschied nicht duldet, dürfte von daher für die Anstellung zum "Pfarrer" kaum geeignet sein. Muß nicht ein hauptamtlicher Mitarbeiter, der selber die größten theologischen und emotionalen Identifikationsprobleme mit der institutionellen Kirche hat, angesichts seines Ressentiments die ihm anvertrauten Gläubigen dieser Kirche innerlich entfremden und aus der Einheit mit dem Hirten, vor allem natürlich mit dem Papst, wegzerren und dies um so mehr, je einflußreicher seine kirchlichen Vollmachten sind?

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