Autor: Schooyans, Michel Buch: Ethik, Leben, Bevölkerung Titel: Ethik, Leben, Bevölkerung Stichwort: [37] Ist die Liberalisierung der Abtreibung nicht auch die Folge einer neuen Sicht des menschlichen Leibes? Kurzinhalt: Die sexuelle Beziehung wird Gegenstand des Beliebens; weil der Leib entpersönlicht ist, wird er zur bloßen Quelle der Lust. Mit dieser Entpersönlichung werden auch die Partner austauschbar. Textausschnitt: Der verkürzte Freiheitsbegriff (s.a. 61) öffnet unwiderruflich den Weg zu einem verkürzten Begriff des menschlichen Leibes. Entgegen allem Anschein einer sich humanistisch gebenden Rhetorik erleben wir heute seine Abwertung. Besonders deutlich wird dies im Ausschlachtungsphänomen, bei dem der menschliche Leib zum Reservoir wird, dem man nach Belieben Organe entnehmen kann (EV 15). Trennt man den Leib von der Person, so wird er zum Spielball der Unmoral, denn die Leiblichkeit ist dann nicht mehr die Persönlichkeitsdimension, dank derer der Mensch in der Welt und in der Zeit steht und mit anderen Subjekten in interpersonalen Austausch tritt, sondern nur noch Objekt. (Fs) |