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Autor: Ratzinger, Joseph

Buch: Gott ist uns nah

Titel: Gott ist uns nah

Stichwort: Eucharistie - Entsakralisierung: Opferkult im Tempel - Osterlamm; Kult - Mahl des Alltags; Sakrament der Versöhnten, Fest der Auferstehung


Kurzinhalt: Durch die Einpflanzung in den neuen Zusammenhang der Auferstehung, ohne die Eucharistie nur Erinnerung an einen Abschied ohne Wiederkehr wäre, ergab sich also von selbst zweierlei Neues:

Textausschnitt: 55a Ich höre, daß es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Kirche zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch. Denn es muß zu Auseinandersetzungen unter euch kommen: So wird sichtbar, wer unter euch treu und zuverlässig ist. Was ihr also bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, so daß der eine hungert, während der andere schon betrunken ist. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes? Wollt ihr die Armen bloßstellen? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben. Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sagte Dank, brach es und sprach: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das tut zum Gedenken an mich! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Das tut, sooft ihr daraus trinkt, zum Gedenken an mich! Denn sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot ißt und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich an Leib und Blut des Herrn schuldig. Jeder soll sich selbst prüfen, und dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der richtet sich selbst, indem er ißt und trinkt. (1 Kor 11,18-29)

56a Die Zurechtweisung des heiligen Paulus gegenüber der Gemeinde von Korinth trifft uns, denn auch bei uns ist Streit um die Eucharistie ausgebrochen; auch bei uns droht das Gegenüber von Parteiungen die heilige Mitte der Kirche zu verdunkeln. In diesem Streit um die Eucharistie stehen sich zwei entgegengesetzte Parteien gegenüber: Die eine, nennen wir sie die fortschrittliche, sagt, daß sich die Kirche mit ihrer traditionellen Meßfeier weit von dem ursprünglichen Willen des Herrn entfernt habe. Der Herr habe ein schlichtes Mahl der Brüderlichkeit mit seinen Jüngern gehalten und er habe gesagt: "Tut dies zu meinem Gedächtnis!" Die Kirche tue aber gerade nicht dieses, sondern sie habe daraus wieder eine sakrale kultische Handlung gemacht; sie habe das Ganze wieder zur Messe umstilisiert, prunkvolle Kathedralen, die Größe einer erhabenen Liturgie darum herumgebaut und so das einfache Wesen dessen, was Jesus aufgetragen hatte, bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Die Parole, die aus solchen Anschauungen folgt, lautet: Entsakralisierung. Das Mahl des Herrn müsse wieder ein einfaches Mahl der Alltäglichkeit und der Menschlichkeit werden. Daraus entstand dann zum Beispiel die Schlußfolgerung, daß der Kirchenbau eigentlich nicht rechtens ist, sondern der Mehrzweckraum sei nötig, damit wirklich das Herrenmahl in dem Raum des Alltags geschehe und nicht ins Kultische überhöht werde. Ebenso ergab sich von da die Forderung nach Abbau der liturgischen Form, der liturgischen Gewänder und das Verlangen nach einfacher Hinkehr in die gewöhnliche Gestalt unseres heutigen Lebens. Je lauter diese Stimmen wurden und je mehr derlei auch verwirklicht wurde, desto stärker entstand gegen die Liturgiereform insgesamt der gegenteilige Einspruch. Der neugestalteten Liturgie wurde Puritanismus, Armseligkeit, Bilderstürmerei vorgeworfen. Es wurde gesagt, die Messe sei verprotestantisiert worden und das eigentlich Katholische sei in ihr zerstört. So habe die Kirche an diesem ihrem Mittelpunkt aufgehört, katholische Kirche zu sein. Man müsse neben ihr und gegen sie die Eucharistie feiern, weil es in ihr gültige Eucharistie nicht mehr gebe. Versuchen wir in dieser Besinnung, uns diesen beiden Fragen zuzuwenden. (Fs)

57a Zunächst der ersten Frage: Jesus habe gar keinen Kult, keine Liturgie, sondern nur ein brüderliches Mahl des Alltags verlangt, indem er sagte: Tut dies! So plausibel dieser Einwand auch scheinen mag, wenn wir ein wenig näher in die Heilige Schrift hineinhören und uns nicht mit ihrer Oberfläche begnügen, wird sehr schnell seine Falschheit offenkundig. Denn Jesus hat den Jüngern nicht befohlen, das letzte Abendmahl als Solches und Ganzes zu wiederholen. Dies wäre auch gar nicht möglich gewesen, es war ein Paschamahl.1 Pascha aber ist ein Jahresfest mit einem ganz bestimmten Datum im Mondkalender, das eben einmal im Jahr trifft. Sowenig ich beliebig Weihnachten feiern kann, sowenig ist Pascha einfach laufend wiederholbar. Jesus hat nicht aufgetragen, diese jüdische Liturgie, die er mit seinem Volke mitgefeiert hat, als Ganze zu wiederholen, was, wie gesagt, gar nicht möglich gewesen wäre. Der Wiederholungsbefehl bezieht sich auf das Neue, das er schenkt, auf die Gabe seiner selbst, die er eingestiftet hat mitten in den alten Zusammenhang der Liturgie Israels. Das Wesentliche ist damit geschenkt, aber es hat noch keine neue christliche Form gefunden. Erst in dem Augenblick, in dem durch Kreuz und Auferstehung und die folgende Geschichte die Kirche als selbständige Gemeinschaft neu aus Israel heraustritt, kann auch dieses neue Geschenk seine neue Gestalt finden. Damit ergibt sich nun aber die Frage: Von woher hat die Messe eigentlich ihre Form bekommen, wenn es nicht möglich war, das letzte Abendmahl als Solches und Ganzes zu wiederholen? Woran konnten die Jünger sich anschließen, um diese Gestalt zu finden?

58a Die Ausleger der Heiligen Schrift geben heute in der Hauptsache zwei verschiedene Antworten. Ein Teil von ihnen sagt, die Eucharistiefeier der werdenden Kirche schließe sich an die täglichen Mahlzeiten Jesu mit seinen Jüngern an. Andere meinen, die Eucharistie sei die Fortsetzung der Sündermähler, die Jesus gehalten hat.2 Dies Zweite ist für viele zu einem faszinierenden Gedanken mit weitreichenden Konsequenzen geworden. Denn das würde ja bedeuten: Eucharistie ist der Tisch der Sünder, an den sich Jesus hinsetzt; Eucharistie ist die offene Gebärde, zu der er alle ohne Grenzen einlädt. Daraus folgt dann notwendig eine tiefgehende Kritik der kirchlichen Eucharistie, denn es besagt ja.- Eucharistie kann keine Vorbedingungen kennen, nicht an Konfession und auch nicht an Taufe gebunden sein. Sie muß der offene Tisch sein, an dem sich alle mit dem weltweiten Gott ohne Bedingungen, ohne Grenzen und ohne konfessionelle Voraussetzungen treffen können. Aber wiederum - so verführerisch der Gedanke ist, er widerspricht dem Zeugnis der Bibel. Das letzte Abendmahl Jesu war keines derjenigen Mähler, die er mit "Zöllnern und Sündern" hielt. Er hat es der Grundform des Pascha unterstellt, welche besagt, daß dieses Mahl in der Hausgemeinschaft der Familie gefeiert wird. So hat er es mit seiner neuen Familie, mit den Zwölfen, begangen; mit denen, denen er die Füße gewaschen hatte, die er durch sein Wort und durch dieses Bad der Vergebung dafür bereitet hatte (Joh 13,10), mit ihm Blutsgemeinschaft zu empfangen, mit ihm ein einziger Leib zu werden.3 Die Eucharistie ist nicht selbst das Sakrament der Versöhnung, sondern sie setzt dieses Sakrament voraus. Sie ist das Sakrament der Versöhnten, zu dem der Herr diejenigen lädt, die mit ihm eins geworden sind; die gewiß immer Sünder und schwach bleiben, aber die doch ihm die Hand gegeben haben und seine Familie geworden sind. Deswegen geht von Anfang an der Eucharistie die Unterscheidung voraus. Wir haben dies ja gerade sehr dramatisch beim heiligen Paulus gehört: Wer unwürdig ißt, der ißt und trinkt sich das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet (1 Kor 11,27 ff.). Die Zwölfapostellehre, eine der ältesten nachneutestamentlichen Schriften aus dem Beginn des zweiten Jahrhunderts, nimmt diese apostolische Tradition auf und läßt den Priester vor der Austeilung des Sakraments sagen: "Wer heilig ist, der trete hinzu, wer nicht, tue Buße!"4 Eucharistie ist - wiederholen wir es - das Sakrament derer, die sich vom Herrn haben versöhnen lassen, die seine Familie wurden und sich so in seine Hände hineingeben. Deswegen hat sie Zutrittsbedingungen; sie setzt das schon geschehene Hineingehen in das Geheimnis Jesu Christi voraus. (Fs)

60a Aber auch der Anschluß an die täglichen Mahlgemeinschaften Jesu mit den Jüngern - die zweite der erwähnten Auskünfte - überzeugt nicht, denn wir wissen, daß die Eucharistie zunächst sonntäglich gefeiert wurde; sie trat also gerade heraus aus dem Gewöhnlichen des Alltags und so auch aus der gewöhnlichen Weise der Mahlgemeinschaft. Den eigentlichen Ansatzpunkt für die christliche Gestaltung des Vermächtnisses Jesu bot die Auferstehung. Sie war ja die grundlegende Ermöglichung dafür, daß er nun wirklich über die Grenzen der irdischen Leiblichkeit hinweg gegenwärtig ist und sich austeilen kann. Die Auferstehung aber war am ersten Tag der Woche geschehen. Bei den Juden galt dies als der Tag der Weltschöpfung. Für die Jünger Jesu wurde es der Tag, an dem eine neue Welt begann, der Tag, an dem mit dem Durchbruch aus dem Tod Neuschöpfung ihren Anfang fand. Es war der Tag, an dem Jesus Christus neu als der Erstandene in die Welt eingetreten war. Damit hatte er diesen ersten Tag, den Schöpfungstag, zu seinem Tag gemacht, zum "Tag des Herrn". So heißt er schon im ersten Jahrhundert; in der Geheimen Offenbarung (1,10) trägt er diesen Namen. Und bereits in der Apostelgeschichte (20,7) und im ersten Brief an die Korinther (16,2) finden wir diesen Tag als den Tag der Eucharistie bezeugt. Der Herr war am ersten Tag der Woche auferstanden; dieser sein Tag war nun Woche um Woche der Tag des Gedenkens an das Neue, das geschehen war. Die Jünger brauchten sich dabei nicht nur rückschauend an die Auferstehung wie an etwas Vergangenes zu erinnern: Der Auferstandene lebt; deswegen war der Auferstehungstag von innen her der Tag seiner Gegenwart, der Tag, da er sie versammelte, da sie sich um ihn versammelten. Der Sonntag als der Auferstehungstag wurde der innere Ansatz, der innere Ort für die Eucharistiefeier der werdenden Kirche. Von daher bekam sie ihre Gestalt. Sie wird gleichsam nun aus dem Boden des jüdischen Pascha herausgenommen und hineingepflanzt in den Auferstehungszusammenhang: Fest der Auferstehung zu sein, das ist nun ihr eigentliches Wesen. Schon zu Beginn des zweiten Jahrhunderts bezeichnete Ignatius von Antiochien die Christen als diejenigen, die "gemäß dem Sonntag leben",5 das heißt, die von der Auferstehung, von ihrer Gegenwart im eucharistischen Fest her leben. So war der Grund zu der neuen Gestalt der eucharistischen Feier gesetzt. Nach dem irdischen Sättigungsmahl bei der Versammlung der Gläubigen begeht man danksagend und lobpreisend die Gegenwart von Tod und Auferstehung des Herrn. Mit innerer Notwendigkeit ist so aus dem letzten Abendmahl ein Fest geworden, zu dem die Freude gehört. Wiederum wissen wir schon aus der Apostelgeschichte, daß die Christen die Eucharistie mit Lobgesang feierten und aus dem fünften Kapitel des Epheserbriefes (5,19; vgl. Kol 3,16) sowie aus vielen anderen Stellen, daß sie den Herrn mit Psalmen und Hymnen und Gesängen lobpriesen.6 Durch die Einpflanzung in den neuen Zusammenhang der Auferstehung, ohne die Eucharistie nur Erinnerung an einen Abschied ohne Wiederkehr wäre, ergab sich also von selbst zweierlei Neues: Anbetung und Lobpreis, das heißt der kultische Charakter, sowie die Freude über die Herrlichkeit des Auferstandenen. (Fs)

61a Aber noch war damit die eucharistische Gestalt, die Form der Liturgie der Kirche, nicht abgeschlossen. Wir müssen dazu bedenken, daß der jüdische Kult zwei Teile hatte. Der eine war der Opferkult im Tempel, wo gemäß den Vorschriften des Gesetzes die verschiedenen Opfer dargebracht wurden. Neben diesem Kult im Tempel, den es allein in Jerusalem gab und geben durfte, entwickelte sich immer mehr ein zweites: die Synagoge, die an allen Orten stehen konnte. In ihr wurde der Gottesdienst des Wortes gefeiert, die heiligen Schriften gelesen, die Psalmen gebetet, gemeinsam Gott gelobt, das Wort ausgelegt, die Bitte an Gott gerichtet. Nach der Auferstehung Jesu hörten seine Jünger auf, sich am Opferkult im Tempel zu beteiligen. Sie konnten es nicht mehr, denn der Vorhang des Tempels war zerrissen, das heißt: der Tempel war leer.7 Nicht mehr der steinerne Bau war der Tempel, sondern der Herr, der sich selbst als der lebendige Tempel dem Vater geöffnet und von ihm her den Vater in die Menschheit herein eröffnet hatte. An die Stelle des Tempels tritt die Eucharistie, denn Christus ist das wahre Osterlamm; in ihm ist alles erfüllt, was je im Tempel geschehen war. Aber während die Jünger aus diesem Grunde nicht mehr an den blutigen Opfern des Tempels teilnahmen, sondern an deren Stelle das neue Osterlamm feierten, haben sie sich nach wie vor an dem Gottesdienst der Synagoge beteiligt. Die Bibel Israels war ja die Bibel Jesu Christi. Sie wußten, daß diese ganze Heilige Schrift, Gesetz und Propheten, von ihm redet; sie haben daher versucht, mit Israel dieses heilige Buch der Väter auf Jesus hin zu lesen und so das Herz Israels auf Jesus hin zu öffnen. Sie haben weiterhin mit den Israeliten die Psalmen gebetet, um sie so mit Jesus zu beten und in den Neuen Bund hinein zu eröffnen, sie von Ihm her neu zu verstehen. Wir können aber zugleich in den Texten des Neuen Testaments jenen tragischen Weg verfolgen, in dem allmählich auch diese verbliebene Einheit mit Israel zerbrach. Es gelang nicht, ganz Israel dahin zu bringen, die Bibel als Wort von Jesus Christus und für Jesus Christus zu lesen. Die Synagoge verschloß sich zusehends solcher Auslegung der Heiligen Schrift und gegen Ende des ersten Jahrhunderts war die Trennung vollzogen. Es war nicht mehr möglich, in der Synagoge die Schrift mit Jesus zu verstehen. Damit traten nun Israel und Kirche getrennt nebeneinander. Die Kirche war vollends zu einer eigenen Größe geworden. Da sie sich nun an dem Wortgottesdienst Israels nicht mehr beteiligen konnte, mußte sie ihn selbst aus Eigenem vollziehen. Dies bedeutete mit Notwendigkeit, daß die beiden bislang getrennten Hälften des Gottesdienstes aneinanderrückten: Der Gottesdienst des Wortes vereint sich mit dem eucharistischen; jetzt, wo er die Vollgestalt eines geschlossenen christlichen Gottesdienstes gefunden hat, und damit Kirche vollends als Kirche gestaltet ist, wird dies Ganze in den Sonntagmorgen hineinverlegt, in die Stunde der Auferstehung; die Logik der Auferstehung kommt an ihr Ziel. Damit war die wesentlich christliche Form, wie wir sie bis heute in der Eucharistie der Kirche begehen, vollendet. Sie sieht so aus: Am Anfang steht der Wortgottesdienst, bestehend aus Lesungen aus dem Alten und Neuen Bund, Gesängen aus den Psalmen, neuen Gebeten und der freudigen Begrüßung des Herrn, dem Kyrie, das den antiken Huldigungsruf an den Kaiser in einen Huldigungsruf an Christus als den wahren Herrn der Welt umwandelt.8 Dann folgt der eigentlich eucharistische Gottesdienst, von dem wir in der vorigen Besinnung sahen, daß der Kanon als umfassendes "Opfer des Wortes" direkt aus dem Beten Israels und Jesu herausgewachsen ist, aufgefüllt nun mit der neuen Mitte des Abendmahlsberichtes und -geschehens sowie der heiligen Kommunion. So war aus der inneren Logik der Gabe Jesu selbst die Gestalt der Messe geworden. Sie formt sich ohne Bruch als Erfüllung des ursprünglichen Auftrags; nun, da sie geworden war, stand sie auch offen dazu, den Reichtum des Tempels, den Reichtum der Völker aufzunehmen. Natürlich bedarf es da immer wieder der Reinigung. Dies ist die Aufgabe aller Jahrhunderte. In diesem großen Prozeß steht auch das, was sich in der Mitte unseres Jahrhunderts durchaus nicht zum ersten Mal abgespielt hat. Immer gilt es einerseits, den Reichtum des Betens und Hoffens und Glaubens der Völker einzulassen, aber andererseits, ihn so zu reinigen, daß die Mitte nicht verdeckt wird, daß das eigentliche Geheimnis Jesu Christi rein und groß sichtbar bleibt. Wer dies verstanden hat, weiß, daß die geschichtlich gewachsene Eucharistie der Kirche nicht Abfall vom Ursprung ist, sondern dessen wahre Frucht. Jene Versuche, die uns lehren wollen, zu einem einfachen profanen Mahl, zu Mehrzweckräumen und dergleichen "zurückzukehren", sind nur scheinbar Zuwendung zum Ursprung. In Wirklichkeit sind sie ein Rückschritt hinter die Wende von Kreuz und Auferstehung, das heißt hinter das, was überhaupt Christentum in seiner Neuheit begründet. Hier wird nicht der Ursprung hergestellt, sondern das Ostergeheimnis und damit der Kern des Christusgeheimnisses aufgegeben. (Fs)

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