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Autor: Voegelin, Eric

Buch: Evangelium und Kultur

Titel: Evangelium und Kultur

Stichwort: Paulus, existentielle Erkenntnis; Aristoteles

Kurzinhalt: 1., 2. Korintherbrief, Galaterbrief; Differenzierung der Erfahrung; Formel bei Aristoteles

Textausschnitt: Im 2. Korintherbrief möchte er den strahlenden Glanz des pneumatischen Bundes, der in die Herzen geschrieben ist, gegen die kompaktere 'verhüllte' Wahrheit des Mosaischen Gesetzes absetzen, und er benützt zu diesem Zweck eine Symbolik, die er den Propheten entnimmt. Im 1. Korintherbrief muß er 'ididolothytes' warnen, Menschen, die bereit sind, Nahrung zu sich zu nehmen, die Götzenbildern geopfert worden ist, weil sie sich in ihrer Erkenntnis sicher fühlen, daß die Idole überhaupt keine Götter sind. Und im Galaterbrief ruft er Gläubige zur Ordnung, die in ihre frühere Anbetung von Elementargeistern zurückfallen. Dieser allzu offenkundige Unterschied des kulturellen Kontextes darf jedoch nicht die Tatsache verdunkeln, daß Paulus darum ringt, eine Dynamik existentieller Erkenntnis zu artikulieren, die Aristoteles komprimiert in der Formel ausdrückte, menschliches Denken (nous) auf der Suche nach dem göttlichen Grund des Seins werde bewegt (kineitai) durch den göttlichen Nous, welcher der Gegenstand des Denkens (noeton) des menschlichen Nous sei (metaph. 1072a 50).

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