Autor: Pinckaers, Servais Buch: Christus und das Glück Titel: Christus und das Glück Stichwort: Das neue Gesetz: formales - materiales Element; Gnade d. Hl. Geistes (aus dem Glauben an Christus) Kurzinhalt: Zunächst der wichtigste, formale Aspekt und der Ursprung seiner Wirkkraft: Es handelt sich um ein inneres bzw. eingegossenes Gesetz. Es besteht in der Gnade des Heiligen Geistes, die aufgrund des Glaubens an Christus zuteil wird ... Textausschnitt: Das Neue Gesetz oder das Gesetz des Evangeliums
74a Wir wollen nun darlegen, wie der Heilige Geist im Leben des Christen wirkt. Dafür wenden wir uns der Erörterung des 'Neuen Gesetzes' oder des 'Gesetzes des Evangeliums' von Thomas von Aquin zu, am Ende seines Traktats von den Gesetzen in der Summa theologiae (I-II, q. 106-108). Dort finden wir eine bemerkenswerte theologische Ausformulierung der geistlichen Erneuerung des 13. Jahrhunderts, die vom heiligen Franz von Assisi und vom heiligen Dominikus ausging und die zu allen Zeiten im authentischen Christentum zu finden ist. Diese Lehre nährt sich vom Matthäusevangelium, den Briefen des Apostels Paulus sowie von den großartigsten Passagen der Propheten. Leider ist dieser Traktat im Laufe der Jahrhunderte beinahe der Vergessenheit anheimgefallen; erst in der gegenwärtigen Zeit findet er bei den Moraltheologen wieder Beachtung. (Fs)
74b Folgende Elemente gehören zur Definition des Neuen Gesetzes. Zunächst der wichtigste, formale Aspekt und der Ursprung seiner Wirkkraft: Es handelt sich um ein inneres bzw. eingegossenes Gesetz. Es besteht in der Gnade des Heiligen Geistes, die aufgrund des Glaubens an Christus zuteil wird und die durch die Liebe wirksam ist. Darüber hinaus gehören zum Neuen Gesetz sekundäre, materiale Elemente: Sein spezifischer Gesetzestext ist die Bergpredigt und die Sakramente sind seine Instrumente. (Fs) (notabene)
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