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Autor: Thomas, Aquin von

Buch: Gott der dreieinige

Titel: F1_027 Von der Hervorgängen der göttlichen Personen

Stichwort: Hauch, Geist; Hervorgang (processio) der Liebe: keine Zeugung; das Gewollte ist nicht analog im Willen wie das Verstandene im Verstand

Kurzinhalt: Der Verstand kommt zum Vollzug dadurch, daß das verstandene Wirkliche seiner Ähnlichkeit, nach im Verstande ist; der Wille aber kommt zum Vollzug nicht dadurch, daß eine Ähnlichkeit des Gewollten im Wollenden ist ...

Textausschnitt: ANTWORT: Der Hervorgang der Liebe im Göttlichen darf nicht Zeugung heißen. Um das einzusehen, muß man bedenken, daß zwischen Verstand und Wille folgender Unterschied besteht: Der Verstand kommt zum Vollzug dadurch, daß das verstandene Wirkliche seiner Ähnlichkeit, nach im Verstande ist; der Wille aber kommt zum Vollzug nicht dadurch, daß eine Ähnlichkeit des Gewollten im Wollenden ist, sondern dadurch, daß der Wille eine gewisse Hinneigung hat zum gewollten Wirklichen. Der Hervorgang also, der nach dem Gesetze des Verstandes genommen wird, erfolgt auf Grund der Ähnlichkeit, und insoweit kann er die Bewandtnis der Zeugung haben, weil jedes Zeugende ein ihm Ähnliches zeugt. Der Hervorgang aber, welcher gemäß der Tätigkeit des Willens genommen wird, wird nicht betrachtet nach dem Gesichtspunkt der Ähnlichkeit, sondern mehr unter dem Gesichtspunkt von etwas, das auf ein anderes hintreibt und bewegt; was daher im Göttlichen nach Weise der Liebe hervorgeht, geht nicht als gezeugt oder als Sohn hervor, sondern eher als Hauch [ = Geist]. Mit diesem Namen wird eine gewisse Lebensbewegung und -antreibung bezeichnet, insofern jemand aus der Liebe heraus, wie man sagt, bewegt oder angetrieben wird, etwas zu tun. (Fs) (notabene)

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