Datenbank/Lektüre


Autor: Rhonheimer, Martin

Buch: Natur als Grundlage der Moral

Titel: Natur als Grundlage der Moral

Stichwort: intrinsece malum - petitio principii

Kurzinhalt: ... daß die heute gängige Kritik der Kategorie des intrinsece malum nichts anderem als einer petitio principii entspringt. Denn wer dafür hält, ...

Textausschnitt: 374a Deshalb sei nochmals gesagt: Handlungen, die deshalb sittlich anders beurteilt werden müssen, weil sie in einem verschiedenen ethischen Kontext stehen, erscheinen nur dann als "Ausnahmen", wenn man dafür hält, menschliche Handlungen seien "in physischen Begriffen", d. h. auf der Ebene ihres genus naturae zu beschreiben. Womit, wie mir scheint, erneut erwiesen ist, daß die heute gängige Kritik der Kategorie des intrinsece malum nichts anderem als einer petitio principii entspringt. Denn wer dafür hält, Handlungen könnten zum Zwecke ihrer moralischen Beurteilung allein in "physischen Begriffen" und nicht in ihrem sittlich-objektiven Gehalt beschrieben werden, der sagt damit nichts anderes als: Der der praktischen Vernunft gegenständliche Inhalt einer Handlung ist niemals ein sittlicher, sondern immer nur ein vor-sittlicher Inhalt. Er negiert also nur (ohne es zu beweisen), was mit guten Gründen unterstellt, wer dafür hält, daß menschliche Handlungen eine für die praktische Vernunft spezifische sittlich-gegenständliche Dimension besitzen. Eine ethische Theorie, die auf dieser Negation beruht und deshalb die Existenz von in sich und immer schlechten Handlungen ablehnt, können wir "physizistisch" nennen. (Fs)

____________________________

Home Sitemap Lonergan/Literatur Grundkurs/Philosophie Artikel/Texte Datenbank/Lektüre Links/Aktuell/Galerie Impressum/Kontakt