Datenbank/Lektüre


Autor: Augustinus

Buch: Vom Gottesstaat, Buch 11-22

Titel: Buch 11, Ursprung der beiden Staaten in der Engelwelt

Stichwort: Die Natur des Teufels

Kurzinhalt: eg: interessant: die natur des Teufels ist, soweit Natur, nicht schlecht

Textausschnitt: So gibt es wohl eine Natur, in der nichts Böses ist, auch eine, in der nichts Böses sein kann, aber keine Natur kann existieren, in der nichts Gutes ist. Darum ist auch die Natur des Teufels, soweit sie Natur ist, nicht schlecht, sondern nur die Verkehrtheit macht sie schlecht. So «bestand er nicht in der Wahrheit», aber dem Gericht der Wahrheit entging er nicht. Er verharrte nicht in der Ruhe der Ordnung, aber entfloh nicht der Macht des Ordners. Das Gute, das Gott ihm in seiner Natur verlieh, entzieht ihn nicht der Gerechtigkeit Gottes, die ihn der Strafe überliefert; doch verfolgt Gott damit nicht das Gute, das er erschuf, sondern das Böse, das jener beging. Denn er tilgt nicht ganz, was er der Natur verliehen, sondern nimmt etwas weg und läßt etwas bestehen, so daß einer bleibt, den das Weggenommene schmerzt. Gerade der Schmerz bezeugt, daß Gutes weggenommen und Gutes geblieben ist. Wäre nichts Gutes geblieben, gäbe es ja keinen Schmerz über den Verlust des Guten. Denn wer sündigt, ist um so schlechter, wenn er sich auch noch freut über den Verlust der Rechtschaffenheit; wer dagegen Pein erleidet, der ist, falls er nicht dadurch etwas Gutes gewinnt, betrübt über den Verlust des Wohlbefindens.

____________________________

Home Sitemap Lonergan/Literatur Grundkurs/Philosophie Artikel/Texte Datenbank/Lektüre Links/Aktuell/Galerie Impressum/Kontakt