Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Kauffmann, Clemens, Leo Strauss zur Einführung Titel: Sünde - Hobbes Index: Hobbes: Leugung der Sünde Kurzinhalt: Nach Strauss mußte Hobbes die Sünde leugnen, 'weil er keine primäre, jedem Anspruch als berechtigtem Anspruch vorangehende Verpflichtung des Menschen anerkannte, weil er den Menschen als von Natur frei, d. h. unverpflichtet verstand' Text: 95a Dem Gegensatz zwischen der Negation und der Position des Politischen liegt ein Streit über die menschliche Natur zugrunde. Im Kern geht es um die Frage, ob der Mensch gut ist oder böse. Wer den Menschen im Ursprung für vollkommen und gut hält, für den kann das Politische keine fundamentale Tatsache sein. Die These von der Güte des Menschen führt entweder zum Anarchismus oder zu der Hoffnung auf ein überpolitisches Heilsgeschehen, das die Menschen von den Folgen ihres Falles in die Bosheit befreit. Sie kann auch in die unpolitische Vereinzelung führen, in der das Individuum die Güte seiner ursprünglichen Natur für sich wiederherzustellen sucht. Die Annahme über den ursprünglichen Zustand des Menschen, ob er vollkommen war oder unvollkommen, markiert im Hinblick auf seine gegenwärtige Unvollkommenheit die Scheidelinie zwischen der Abgeleitetheit und der Natürlichkeit des Politischen wie zwischen Theologie und Philosophie. (Fs)
96A Die Ursprünglichkeit der Tatsache des Politischen hat ebenso wie die Philosophie die Unvollkommenheit oder Bosheit der menschlichen Natur zur Voraussetzung. Nur kommt alles darauf an, wie man »Bosheit« versteht, »als menschliche Minderwertigkeit oder als animalische Kraft«. Es gehört zu den Grundlagen des Liberalismus, die menschliche Bosheit als animalische Kraft zu betrachten, wie auch der unpolitische Hedonismus der Epikureer einen »Animalismus« vertritt. Der Mensch kann nur in Anführungszeichen »böse« sein, so wie ein Tier »böse« ist, das von Hunger und Überlebensangst umgetrieben wird. Der Liberalismus setzt voraus, daß die menschliche Bosheit eine unschuldige Bosheit ist, aus der dem Menschen keine Pflichten erwachsen. Nach Strauss mußte Hobbes die Sünde leugnen, »weil er keine primäre, jedem Anspruch als berechtigtem Anspruch vorangehende Verpflichtung des Menschen anerkannte, weil er den Menschen als von Natur frei, d. h. unverpflichtet verstand«. Die vertragstheoretische Begründung des modernen Staates kann keine materialen Vorgaben akzeptieren, die von der universalen Zustimmung der Vertragspartner unabhängig wären. Denn welchen Sinn hätte ein solcher Vertrag, der nur im nachhinein Bindungen anerkennt, die im vorhinein in der menschlichen Natur begründet wären? Im moralischen Bereich setzt der Liberalismus eben jene Neutralität bereits voraus, die er im Zuge seiner historischen Entfaltung vorantreibt. Bosheit als unschuldige Bosheit zu verstehen führt letztlich zur Auflösung der Unterscheidung von »gut« und »böse« überhaupt. In der moralisch neutralen animalischen Kraft steckt etwas, was bewundert und selbst als Güte aufgefaßt werden kann. Machiavellis Begriff der Tugend zeigt, wie kalkulierte Bosheit als patriotische »virtu« ausgelegt werden kann. Mit der Bosheit verschwindet aber in letzter Konsequenz das Politische überhaupt. Denn Bosheit bedeutet Gefährlichkeit und Mangel, sie zeigt die Bedürftigkeit des Menschen, seine Herrschaftsbedürftigkeit. Für Strauss ergibt sich daher die Aufgabe, »die Auffassung der menschlichen Bosheit als animalischer und darum unschuldiger >Bosheit< rückgängig zu machen und zu der Auffassung der menschlichen Bosheit als moralischer Schlechtigkeit zurückzukehren«. »Die als Herrschaftsbedürftigkeit entdeckte Gefährlichkeit des Menschen kann angemessen nur als moralische Schlechtigkeit verstanden werden. Als solche muß sie zwar anerkannt, kann sie aber nicht bejaht werden.«1 (Fs) ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Voegelin, The World of the Polis Titel: Sünde: Paulus - Gesetz Index: 3 Stufen der Menschheit Kurzinhalt: Paulus (Rom. 7:7); only when man is conscious of his existence in the untruth of sin, only when he is aware of his death, is he on the way toward the life; and this consciousnes Text: 15/I A decisive change in this situation was brought about through the appearance of Christ. In the letters of Saint Paul, especially in the Epistle to the Romans, we find for the first time a profound understanding of the mutual involvement of man in the advance of mankind toward truth and of mankind in the truth of everyman's existence. The Law of Israel and the Jews is for Saint Paul not a mere past now superseded by Faith, but the very condition for the extension of divine grace through Christ. For grace is extended to the sinner; only when man is conscious of his existence in the untruth of sin, only when he is aware of his death, is he on the way toward the life; and this consciousness of death in sin is awakened when man finds himself unable to fulfil the law. "I had not known sin, but for the law: for I had not known lust except the law had said, Thou shalt not covet" (Rom. 7:7). "Wherefore the law was our schoolmaster [paidagogos] to bring us unto Christ, that we might be justified by faith. But after that faith is come, we are no longer under a schoolmaster" (Gal. 3:24-25). The climax of revelation, the, entrance of God into history through the sacrificial assumption of human form, is followed by a sudden luminosity of man's spiritual life. Three stages are distinguished by Saint Paul: (76f; Fs) (notabene)()
(1) The opaque existence before the awakening to the untruth of existence. "For I was alive without law [nomos] once" (Rom. 7:9)
(2) The consciousness of existence in untruth. "When the commandment [entole] came, sin revived, and I died" (7:9)
(3) The resuscitation through faith. "For the law of the Spirit of life in Christ Jesus hath made me free from the law of sin and death" (8:2).These generically human stages of the spiritual process are at the same time the historically unique phases through which mankind grows, by the inscrutable order of creation, toward the illumination of existence through faith (Romans passim and 1:18-32; 2:14-16; 8:18-25). From the natural order of Hellenes and barbarians, through the old law of the Chosen People, mankind advances toward self-comprehension in the new law of the Christians. (77; Fs)
16/I (27/3) The Pauline insight has corollaries that become visible in the letters but are not pursued into their consequences. The three stages, while they succeeded one another in time, did not abolish one another. Neither the cosmological order of the empires dissolved with the formation of the Chosen People, nor did the Jews dissolve into the Christianity that emerged from them. The societies of the new truth were enclaves, very small ones, in a mankind that showed little inclination to bow to the representative authority. The succession of stages debouched in the coexistence of societies that by their types of order belonged to different periods in the history of mankind. (77f; Fs)
____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Ratzinger, Einführung in das Christentum Titel: Sünde - Tod Index: Zusammenhang: Sünde - Tod Kurzinhalt: Die Aussagen der Schrift über den Zusammenhang von Sünde und Tod sind von hier aus zu begreifen ... dass der Versuch des Menschen, 'wie Gott zu sein', sein Streben nach Autarkie, durch das er nur in sich selber stehen will, seinen Tod bedeuten Text: 284b Zugleich ist sie der Erweis dafür, was allein Unsterblichkeit zu schaffen vermag: Das Sein im anderen, der noch steht, wenn ich zerfallen bin. Der Mensch ist jenes Wesen, das selbst nicht ewig lebt, sondern notwendig dem Tod anheimgegeben ist. Weiterleben kann für ihn, da er in sich selbst nicht Bestand hat, rein menschlich gesprochen doch nur dadurch möglich werden, dass er in einem anderen fortbesteht. Die Aussagen der Schrift über den Zusammenhang von Sünde und Tod sind von hier aus zu begreifen. Denn nun wird klar, dass der Versuch des Menschen, 'wie Gott zu sein', sein Streben nach Autarkie, durch das er nur in sich selber stehen will, seinen Tod bedeutet, denn er selbst steht nun einmal nicht. Wenn der Mensch - was das eigentliche Wesen der Sünde ist - in Verkennung seiner Grenzen dennoch nur ganz aus sich, völlig »autark« sein will, liefert er sich gerade dadurch dem Tode aus. (Fs) ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Ratzinger, SpeSalvi Titel: Sünde - Spaltung Index: Hebräerbrief; Zerstörung der Einheit des Menschengeschlechtes Kurzinhalt: Entsprechend wird die Sünde von den Vätern als Zerstörung der Einheit des Menschengeschlechtes, als Zersplitterung und Spaltung aufgefasst. Text: 22
14. Demgegenüber konnte Lubac von der ganzen Breite der Theologie der Väter her zeigen, dass das Heil immer als gemeinschaftliche Wirklichkeit angesehen wurde. Der Hebräer-Brief selbst spricht von einer "Stadt" (vgl. 11,10.16; 12,22; 13,14), also von einem gemeinschaftlichen Heil. Entsprechend wird die Sünde von den Vätern als Zerstörung der Einheit des Menschengeschlechtes, als Zersplitterung und Spaltung aufgefasst. Babel, der Ort der Sprachverwirrung und Trennung, erscheint als Ausdruck dessen, was Sünde überhaupt ist. Und so erscheint "Erlösung" gerade als Wiederherstellung der Einheit, in der wir neu zusammenfinden in einem Einssein, das sich in der weltweiten Gemeinschaft der Gläubigen anbahnt. ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Lonergan, Topics in Education Titel: Sünde - soziale Dimension Index: Sünde als Verbrechen, Komponente des sozialen Prozesses, Abirrung Kurzinhalt: Now how can sin be aberration? What does that mean? Human history is like human consciousness: Text: 1.2 Sin
21/3 The second differential is sin. Sin is a category not only of theological and religious thought. One of the fundamental inspirations of Karl Marx is perhaps his hatred and critique of the sins of the bourgeoisie in the nineteenth century. There is a terrific hatred in Marx, and it is a hatred of sin. Again, in Nietzsche there is a hatred and critique of the sins of the masses, of what is all too human, of their resentment against human excellence of any kind, of their desire to bring everything down to their own level. It was against this that Nietzsche was reacting in affirming his transvaluation of values and his 'Superman,' and so on. For Nietzsche, of course, the fundamental expression of the resentment of the masses against human excellence was Christianity. Nietzsche lived fully the secularism of the modern time. For him God was dead, in the sense that God no longer exerted any influence upon human social, political, and economic life. Nietzsche wanted to think things out in full coherence with that fact. His explanation of Christianity as a resentment against excellence is, of course, a tool that can be turned against him. In Max Scheler's analysis the notion of resentment is given a twist, another application. For a while Scheler was a Catholic, and at that time he upheld the thesis that Protestant, bourgeois, capitalist society was the product of resentment against Catholicism and the feudal aristocratic hierarchy. The notion of resentment, it seems, can be used in all sorts of ways. (58; Fs)
22/3 These examples indicate that sin is a preoccupation not merely of religious and theological thought. Sin is an evident fact in human life, something one has to think of, something that accounts for the differences.
We will consider sin under three headings: sin as crime, sin as a component in social process, and sin as aberration. (59; Fs)
1.2.1 Sin as Crime
23/3 Sin as crime is, as it were, a statistical phenomenon. Everything is not going to be perfect. Sin as crime is more or less an incidental, statistical, and relatively small departure from accepted norms. It gives rise to laws, the police, law courts, tribunals, prisons. At the same time, it generates the notion of the good as 'keeping out of jail' - You're a good man if you're not in jail; that's all we can ask of you. It brings out the further notion that to attain further good is a matter of having more laws, more policemen, more courts. Against sin as crime, then, there is the law, and the law is a fundamental element in the apprehension of the good. As St Paul states in Romans 3.20, 'Through the law there is knowledge of sin.'1 And again in Romans
5.13 he writes, 'Before the law there was sin in the world, but the sin was not counted as sin since there was no law'2 (59; Fs)
24/3 Sin as crime is a matter of the crimes of passion, of moral failure, of bad will, of incomprehension. The criminal class to a greater or lesser extent is a class of those who do not understand the social setup. Criminals establish another society of their own with its own moral standards. There is a story of a gangster who shot a policeman, and when asked why he did it said he did it in self-defense3 he had moral standards of his own that gave evidence of an entirely different society, with criteria and laws of its own. In any society there can arise the vertical invasion of barbarians, of people who do not understand the society as it exists and are in revolt against it. Such people come from within the society. The society has failed to bring them up to its own level, or they have refused to ascend to the level of the society. The annual crop of infants is a potential invasion of barbarians, and education may be conceived as the first line of defense. (59; Fs)
1.2.2 Sin as a Component in Social Process
25/3 Secondly, there is sin as a component in social process, as the opposite to the development of civilizational order. Our Lord remarks in Matthew 18.7 that it is necessary that scandals come. In fact, the good of order does not develop in the glorious fashion I outlined yesterday. It develops under a bias in favor of the powerful, the rich, or the most numerous class. It changes the creative minority into a merely dominant minority. It leads to a division of classes not merely by their function, but also by their well-being. This division of classes gives rise in the underdogs to suspicion, envy, resentment, hatred, and in those that have the better end of the stick, to haughtiness, arrogance, disdain, criticism of 'sloth,' of 'lack of initiative,' of 'shortsightedness,' or in earlier times, of 'lowly birth.' Thus in the very process of the development of civilizational order, there result from sin a bias in favor of certain groups and against other groups, class opposition, the emotional charging of that opposition, and the organization of those emotions and that opposition in mutual recriminations and criticism. In time the pendulum swings from dominance by force and class law, through palliatives and concessions, to a shift of power and to punitive laws. Income tax in England at the present time seems to be an instance of punitive law. We find a great emigration of the best young brains from England, because they foresee no possibility of getting anywhere in their own country, where there is discrimination against what once was the leading class.4 Such a state of affairs interferes with creativity. It is not enough just to have a new idea, even if the idea is justwhat is wanted. The idea has to combine with power, with wealth, with popular notions, before it can be realized. It cannot simply emerge from the man on the spot, diffuse, give rise to new potentialities in a chain reaction. Developments become lopsided, curtailed. Completion of the development is demanded by disaffection, but it cannot emerge in the normal fashion of the spread of an idea. It has to come by management, from above downward, not from below upward. Management always needs more power. Without a constant increase in power, management is not able to control all the outside5 factors that might interfere with its plans. If it cannot exclude those factors, it cannot achieve its results. And so there occurs the rise and growth of a bureaucratic hierarchy. (60; Fs)
26/3 In spontaneous developments, the new ideas come where they may to the man on the spot who is intelligent, sees the possibilities, and goes ahead at his own risk. But in the bureaucracy the intelligent man ceases to be the initiator. He does not have the power, the connections, the influence, to put his ideas into practice. He becomes a consultant, an expert, called in by the bureaucracy. Activity is slowed down to the pace of routine paperwork. Style and form, that are inevitable when the man who has the idea is running things, yield to standardization and uniformity. Wisdom and faith yield to eclecticism and syncretism: Pick the best ideas, and the ideas that will suit everybody, or some of those that will suit everybody. The process of mimesis, of the people who were carried on in the movement even though they did not quite understand it, changes into drudgery and routine, with no understanding of what is going on.6 They keep on doing it because they have to live. Creativity has fewer and fewer opportunities for significant achievement. The lone individual is more and more driven onto the margin of the big process, of what is really going on.7 The masses demand security, distraction, entertainment, pleasure, and they have a decreasing sense of shame. (60f; Fs)
27/3 In this regard, I relate a story told me by a man in Montreal. His mother came from Germany and his uncles went to Detroit. His uncles put their sons through college by spending their lives working in factories. When they retired from the factories they could not just be idle, so they set up small machine shops where they worked on their own time. Their sons with the college educations were quite content to work in the factories just as their fathers had done, and they spent their spare time watching baseball games on television. Now that is not simply an individual matter. The older men belonged to a different time, when opportunities existed for the individual that do not exist today. The supermarkets have pushed out the corner grocery store, and so on all along the line. You have to be in big business to be in business at all, and in big business you have nothing to say. Thus there is a spread of frivolity. (61; Fs)
28/3 There is also esotericism: people retire into the ivory tower, and they have no intention of returning to the transformation of the situation. There is archaism: people preach the revival of the ancient virtues, but the ancient virtues are no longer relevant to the present situation; they were virtues once, but they are not what is needed now.8 There is futurism: achieve utopia by a leap; forget that the good is concrete - bonum et malum sunt in rebus: good and evil lie in the concrete, and the real ideal, the true ideal, is the potentiality in the concrete. There are what are called 'times of troubles,' wars to arouse social concern, to give people a stake in the nation, to give them the feeling that they belong together in one nation. There are the outer and inner barbarians growing to ever larger proportions. And finally, there is the universal state as an outward peace to cover over inner emptiness. Sin as a component in the social process lets the material development go ahead, and at the same time takes out of it its soul. (61f; Fs) (notabene)
1.2.3 Sin as Aberration
29/3 Thirdly, there is sin as aberration, as the evil that is opposite to cultural development, to development on the reflective level, that is, to development in the apprehension of the invariants of the human good. On sin as aberration, the New Testament is rather abundant. See Romans 1:8-32, 2:2-24. Romans 5:1 tells us; 'Sin reigned in the world.'9 John 1.910 has: 'He came unto his own, and his own received him not.' In John 3:9-21, we read, 'All that love the light come to the Son, but those whose works are evil refuse to come to the light, because they do not wish their works to become manifest.'11 Again, in John 8.42-47 and 12,37-41, there is word of the blindness of Israel.12 (62; Fs)
30/3 Now how can sin be aberration? What does that mean? Human history is like human consciousness: if I may use a metaphor, both of them float. Human consciousness is not a fully determined function of sensitive impressions and hereditary equipment. Consciousness also depends upon an orientation within the subject that is accepted and willed by the subject. There is such a thing as freedom of consciousness - principally, of course, in the sense that acts of will are free, but also and by way of a precondition in the sense that consciousness itself is not something determined uniquely by external objects or internal objects, by biological or sensitive conditions and determinants. You think of what you please. In that sense, consciousness floats. It selects. What comes to your attention depends not merely upon the thing's being there to be attended to, but much more upon your being interested. And just as consciousness floats according to the orientation of the subject - these are points on which we shall have to go into more detail later - so also history has its orientation. There is such a thing as the spirit of an age, and that spirit of an age can be an aberration, it can be folly. Whom the gods destroy they first make blind.13 As aberrant consciousness heads to neurosis and psychosis, similarly aberrant history heads to cataclysm14 (62f; Fs) (notabene)
31/3 In what consists the aberration of consciousness and of history? We will deal with this in more detail later,15 but for the moment it will suffice to distinguish between the ideal tendencies of the human spirit to what is true, to what is right, to what is good, and on the other hand, what in the concrete individual is conjoined with these spiritual aspirations, that is, his concern. His total concern includes his ideal aspirations, but it includes more as well; and it can deform, misdirect, those aspirations. Every closing off, blocking, denial of the empirically, intelligently, rationally, freely, responsibly conscious subject is also a closing off, a blocking, of the dominance of the higher aspirations of the human spirit and the human heart.16 Again, historically, every failure to unblock is but the means towards the clarification of the issue for the discerning: By their fruits you shall know them. According to the theologians, there is proof that man in this life without divine grace cannot long avoid grievous sin. That incapacity to avoid sin without grace is moral impotence. The moral impotence of man creates in man a demand for false philosophies in our day, for a high-level rationalization,17 just as it created a demand for degrading myths in ancient times. The objectification of sin in social process provides the objective empirical evidence for the false philosophy or degrading myth.18 The incomplete development and the sins of the philosopher or the bard make them incapable of conceiving and expressing19 a true philosophy or a true symbolic vision of life. Moreover, those who do uphold what is true give scandal by acting and writing unworthily. Again, the refutation of n false philosophies, where n is as big as you please, does not exclude - in fact it invites - the creation of the (n + 1)th false philosophy. There is in man a demand for false philosophy, for degrading myths, because of his moral impotence. What is needed in man to break away from the aberration of sin is a leap - not a leap beyond reason, as irrationalist philosophers would urge, but a leap from unreason, from the unreasonableness of sin, to reason. That leap is not simply a matter of repeating, pronouncing, affirming, agreeing with the propositions that are true, while misapprehending their meaning and significance. That is just what lies behind the decadence of philosophic schools.20 The leap is rather really assenting to, really apprehending - Newman's distinction between real and notional apprehension and real and notional assent. What is wanted is something existential - real apprehension and real assent to the truth. (63f; Fs) (notabene)
32/3 Now what I have said of philosophy and myth is true of all departments: of human science, of natural science, of arts and letters. All are expressions of the orientation of the human soul and the social situations produced by souls and expected in the future from souls.21 All are determinants of, and determined by, the social situation, which is simply the result of the influence of the group on the individual, and of each individual on the group. To surrender to this aberration produces a series of lower syntheses. Hegel spoke of the series of ascending syntheses, but one can design without any great difficulty a series of descending syntheses as well: medieval unity shattered at the Reformation on the struggles between church and state; the wars of religion disgusted men with all supernatural religion, and led to rationalism, the guidance of life not by any divine revelation but simply by man's own reason; the fact that men could not agree effected the transition from rationalism to liberalism and tolerance; and the fact that, when people merely tolerate one another's views, they cannot have any common view, and they cannot act effectively to deal with social evils, gives rise to totalitarianism. And so we can discern in that progress, which is the progress of modern thought in one of its aspects, a succession of lower syntheses. In the face of that succession of lower syntheses, the Catholic can wish to retire into an ivory tower, to condemn the new good because it is associated with new evils; but that is just another form of the aberration.22 (64f; Fs)
____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht Titel: Grundsünde Index: Transzendenz; Notion von Gott 3; Unterschied; physisches, moralisches Übel (Folge der Grundsünde), Sünde; Grundsünde (Wurzel des Irrationalen im rationalen Selbstbewusstsein); Kausalität; Trichotomie (Satz vom Widerspruch) Kurzinhalt: Unter Grundsünde werde ich das Versagen des freien Willens verstehen, einen moralisch verpflichtenden Handlungsverlauf zu wählen, oder sein Versagen, einen moralisch verwerflichen Handlungsverlauf abzulehnen.
Text: 748d Unter Grundsünde werde ich das Versagen des freien Willens verstehen, einen moralisch verpflichtenden Handlungsverlauf zu wählen, oder sein Versagen, einen moralisch verwerflichen Handlungsverlauf abzulehnen. Die Grundsünde ist damit die Wurzel des Irrationalen im menschlichen rationalen Selbstbewußtsein. Als intelligent und rational bewußter erfaßt und bejaht der Mensch, was er tun soll und was er nicht tun soll. Wissen ist nun aber eine Sache und Tun eine ganz andere. Wenn er will, tut er, was er soll; wenn er will, wendet er seine Aufmerksamkeit von den Plänen ab, das zu tun, was er nicht tun soll; wenn er aber zu wollen versagt, dann wird der verpflichtende Handlungsverlauf nicht ausgeführt; wiederum, wenn er zu wollen versagt, verweilt seine Aufmerksamkeit bei den unerlaubten Absichten; die Unvollständigkeit ihrer Intelligibilität und die Inkohärenz ihrer scheinbaren Vernünftigkeit werden ignoriert; und in dieser Verengung des Bewußtseins, welche die Grundsünde ist, geschieht dann die falsche Handlung, die zwar auffallender, in Wirklichkeit aber abgeleitet ist. (Fs)
749a Zweitens, unter moralischen Übeln werde ich die Folgerungen der Grundsünde verstehen. Aus der Grundsünde, nicht zu wollen, was man wollen sollte, folgen moralische Übel der Auslassung und eine Erhöhung der Versuchung in sich selbst oder in anderen zu weiteren Grundsünden. Aus der Grundsünde, unerlaubte Absichten nicht beiseite zu setzen, folgt ihre Ausführung und eine positivere Erhöhung der Spannung und der Versuchung in sich selbst und in seinem sozialen Milieu. (Fs)
749b Schließlich, unter physischen Übeln werde ich alle die Unzulänglichkeiten einer Weltordnung verstehen, die - so weit wir sie verstehen - in einer verallgemeinerten emergenten Wahrscheinlichkeit besteht. Denn in einer solchen Ordnung geht die ungeordnete Menge dem formalen Gut höherer Einheiten und höherer Ordnungen (667) voraus; das Unentwickelte geht dem Entwickelten voraus; es gibt Fehlstarts, Zusammenbrüche, Versagen; Fortschritt geschieht um den Preis des Risikos; Sicherheit paart sich mit Sterilität; und das Leben des Menschen wird von einer Intelligenz gelenkt, die entwickelt, und von einer Willigkeit, die erworben werden muß. (Fs)
749c Die Relevanz dieser dreifachen Unterscheidung für unser Problem dürfte nicht schwierig zu erkennen sein. Ein Problem ist ja eine Frage nach Einsicht; es definiert eine zu erfassende Intelligibilität; und die Intelligenz kann offenkundig nicht Grundsünden, moralische Übel und physische Übel zusammenwerfen. (Fs)
749d Erstens, alles, was die Intelligenz in bezug auf die Grundsünden erfassen kann, ist daß es keine zu erfassende Intelligibilität gibt. Was ist die Grundsünde? Sie ist das Irrationale. Warum kommt sie vor? Gäbe es einen Grund, wäre es keine Sünde. Es mag Entschuldigungen geben; es mag mildernde Umstände geben; aber es kann keinen Grund geben; denn die Grundsünde besteht nicht darin, daß man sich Gründen und Vernunft unterwirft, sondern darin, daß man versagt, sich ihnen zu unterwerfen; sie besteht nicht in einem unaufmerksamen Versagen, sondern in Beachtung und im Wissen um die Verpflichtung, der, nichtsdestoweniger, nicht durch eine vernünftige Antwort gefolgt wird. (Fs)
749e Wenn nun die Grundsünde einfach irrational ist, wenn sie zu verstehen im Erfassen besteht, daß sie keine Intelligibilität hat, dann kann sie evidentermaßen nicht auf intelligible Weise von irgendetwas anderem abhängen. Was aber nicht in einem intelligiblen Abhängigkeitsverhältnis zu irgendetwas anderem stehen kann, kann keine Ursache haben; denn die Ursache ist korrelativ zu einer Wirkung; und eine Wirkung ist das, was in intelligibler Abhängigkeit von etwas anderem steht. Schließlich, wenn die Grundsünden keine Ursache haben können, kann Gott nicht ihre Ursache sein. Und diese Konklusion widerspricht auch nicht unserer früheren Behauptung, daß jedes Ereignis von Gott verursacht wird. Denn die Grunsünde ist kein Ereignis; sie ist nicht etwas, das positiv vorkommt; im Gegenteil, sie besteht in der Versäumnis eines Vorkommnisses, in der Abwesenheit im Willen einer vernünftigen Antwort auf ein verpflichtendes Motiv. (Fs)
750a Ferner, wenn ein Problem das Irrationale in sich enthält, kann es nur in einer hoch komplexen und kritischen Weise korrekt angegangen werden. Wenn der Mathematiker den imaginären Zahlen genau dieselben Eigenschaften zuschreiben würde, die er in den reellen Zahlen findet, würde er gewiß einen Schnitzer machen. Ein gravierender und nicht weniger unvermeidlicher Mißgriff wartet auf jeden, der die durch die Irrationalität der Grundsünde erforderten Unterscheidungen zu machen und den entsprechenden Regeln zu folgen versäumt. Denn die bekannte Disjunktion des Prinzips des ausgeschlossenen Dritten (entweder A oder nicht-A) muß durch eine Trichotomie ersetzt werden. Neben dem, was positiv ist, und dem, was einfach nicht ist, gibt es das Irrationale, das in dem besteht, was sein könnte und (668) sollte, aber nicht ist. Außer dem Sein, das Gott verursacht, und dem Nicht-Sein, das Gott nicht verursacht, gibt es das Irrationale, das Gott weder verursacht noch nicht verursacht, sondern von dem er zuläßt, daß andere es begehen. Außer dem tatsächlichen Guten, das Gott will, und dem nicht verwirklichten Guten, das Gott nicht will, gibt es die Grundsünden, die er weder will, noch nicht will, sondern verbietet. (Fs)
750b Nun ist es bestimmt nicht schlecht, sondern gut, ein derart vorzügliches Seiendes zu erschaffen, das rationales Selbstbewußtsein besitzt, aus dem Freiheit auf natürliche Weise folgt. Es ist nicht schlecht, sondern gut, diese Freiheit unangetastet zu lassen, zwar das Gute zu befehlen und das Böse zu verbieten, aber sich einer Einmischung zu enthalten, die die Freiheit auf einen illusorischen Schein reduzieren würde. Infolgedessen ist es nicht schlecht, sondern gut, eine Weltordnung zu entwerfen, wählen und bewirken, auch wenn Grundsünden auftreten können und werden. Es bedeutet nämlich einen Fehlschluß, wenn argumentiert wird, daß Grundsünden entweder Entitäten oder Nicht-Entitäten sind, und daß sie, wenn sie Entitäten sind, auf die universelle Ursächlichkeit Gottes zurückzuführen sind, wenn sie aber Nicht-Entitäten sind, auf Gottes Unwilligkeit, die gegenteiligen Entitäten zu bewirken, zurückzuführen sind. (Fs)
750c Es bleiben die physischen und die moralischen Übel. Wenn nun das Kriterium des Guten und Bösen Lust und Schmerz sind, dann sind physische und moralische Übel evidentermaßen letztlich ein Übel. Das angemessene Kriterium für das Gute aber ist die Intelligibilität, und alles außer der Grundsünde kann in diesem Universum verstanden werden und ist deshalb gut. Denn die Unvollkommenheit des Niedrigeren ist die Potentialität für das Höhere; das Unentwickelte ist für das Entwickelte; und sogar die moralischen Übel zielen durch die dialektische Spannung, die sie herbeiführen, entweder auf ihre eigene Aufhebung oder auf eine Verstärkung des moralisch Guten ab. Auf diese Weise kann eine verallgemeinerte emergente Wahrscheinlichkeit selbst von unserem limitierten Verstand als eine immanente und hoch intelligible Ordnung erfaßt werden, die alles in unserem Universum umfaßt. (Fs)
____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Biffi, Giacomo, Sehnsucht nach dem Heil Titel: Sünde - Bestimmung Index: Sünde - Bestimmung; Wiedergutmachung, Reue Kurzinhalt: Die Sünde ist formal der geschaffene Wille, der vom Willen des Schöpfers abweicht. Text: 229b Die Sünde ist formal der geschaffene Wille, der vom Willen des Schöpfers abweicht. Jede eventuelle Wiedergutmachung gegenüber der verletzten Gerechtigkeitsordnung kann grundsätzlich nur in dem Willen bestehen, der dem Willen Gottes durch einen Akt der Liebe wieder zustimmt. Aber jede Berichtigung des Willens, die sich nicht der verdienten Strafe unterziehen würde, wäre trügerisch und fast nur ein Wort, weil ihr die volle Liebe zur Gerechtigkeitsordnung fehlen würde. (Fs)
230a Die Sünde wird wiedergutgemacht durch die Reue. Aber jede wahre Reue wird durch Annahme des Leidens ausgedrückt und bewiesen. (Fs) ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Little, Joyce, The Church and the Culture War Titel: Sünde - "going with the flow" Index: Sünde als Selbstbestimmung von gut und böse; ein anderes Wort für: "going with the flow" Kurzinhalt: Sin is simply another word for that naming of good and evil for ourselves which God's command in Genesis forbids. It is another word for "going with the flow" of our own desires instead of obeying God's commands. But this going with the flow, as ... Text: 117b What does it mean to say that Christ has "set us free for freedom"? Christ "sets us free" by setting "our freedom free from the domination of concupiscence" (VS 103). Sin is simply another word for that naming of good and evil for ourselves which God's command in Genesis forbids. It is another word for "going with the flow" of our own desires instead of obeying God's commands. But this going with the flow, as the language itself suggests, means that we are controlled by the flow, not vice versa. But, as the Pope points out, man can only achieve the dignity appropriate to him "when he frees himself from all subservience to his feelings, and in a free choice of the good, pursues his own end by effectively and assiduously marshalling the appropriate means" (RH 42). (Fs; tblStw: Sünde)
117c The emotivist self who rejects all absolute truth in favor of a freedom understood exclusively in terms of choice is that same imperial, egalitarian self who rejects hierarchy in the name of liberation and equality. And, as well we might expect, the results are the same. Just as rejecting the order or hierarchy of creation produces not equality but anarchy, so also rejecting the existence of an objective moral order produces not more freedom of choice but simply more of that disorder which began back in the third chapter of Genesis. The Pope accurately concludes, "The worst situations of all are the ones in which all distinction between good and evil is thrown to the winds; chaos then reigns."1 ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Lonergan, Bernard, Methode in der Theologie Titel: Sünde - religiöse Bekehrung Index: Religiöse Bekehrung; Unterschied: moralisches Übel - Sünde; Oberflächlichkeit, Flucht Kurzinhalt: ... indem man letzten Fragen ausweicht und in allem aufgeht, was die Welt zu bieten hat, was unsere Wendigkeit reizt, unsern Körper entspannt und unseren Geist zerstreut. Doch diese Flucht ist nicht von Dauer, und dann zeigt sich der Mangel ... Text: 24/X Man sollte jedoch deswegen nicht denken, religiöse Bekehrung sei lediglich eine neue und wirkungsvollere Grundlage für das Streben nach intellektuellen und moralischen Zielen. Religiöse Liebe ist ohne Bedingungen, Einschränkungen und Vorbehalte; sie kommt aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und aus allen Kräften des Geistes. Dieses Fehlen jeder Begrenzung, das zwar dem uneingeschränkten Charakter menschlichen Fragens entspricht, gehört aber nicht dieser Welt an. Heiligkeit hat Wahrheit und sittliche Güte im Überfluß, hat aber auch ihre eigene, ganz bestimmte Dimension. Sie ist überweltliche Erfüllung, Freude, Friede und Glückseligkeit. Nach christlicher Erfahrung sind dieses die Früchte des In-Liebe-Seins mit dem geheimnisvollen und unbegreiflichen Gott. Auf ähnliche Weise unterscheidet sich auch die Sündhaftigkeit vom moralischen Übel; sie ist ein Mangel an völliger Liebe, ja sie ist die radikale Dimension der Lieblosigkeit. Diese Dimension läßt sich überdecken durch ständige Oberflächlichkeit, indem man letzten Fragen ausweicht und in allem aufgeht, was die Welt zu bieten hat, was unsere Wendigkeit reizt, unsern Körper entspannt und unseren Geist zerstreut. Doch diese Flucht ist nicht von Dauer, und dann zeigt sich der Mangel an Erfüllung in Ruhelosigkeit, das Fehlen der Freude im Streben nach Vergnügungen, das Fehlen des inneren Friedens in Ekel und Widerwillen - in einem depressiven Widerwillen gegen sich selbst oder in einem wahnhaften, feindseligen, ja sogar gewalttätigen Widerwillen gegen die Mitmenschen. (246f; Fs; tblStw: Sünde) (notabene) ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Sala, Giovanni B., Kontroverse Theologie Titel: Süne - Erstursache, Zweitursache Index: Souveränität Gottes; Sünde, cause deficiens, Irrationalität; Wille Kurzinhalt: Wo aber kein Wirken einer Zweitursache vorliegt, da liegt auch kein kontingentes Ereignis vor, das auf das absolute Sein und Wirken Gottes verweisen würde. Das Letzte ... ist der schuldhaft versagende Wille des Menrschen Text: 234c Zweitens, aus der Souveränität Gottes, der sich das freie Wirken des Menschen in keinem Stück entziehen kann, folgt nicht die gleiche »Verantwortung« Gottes als Erstursache hinsichtlich des Heiles wie hinsichtlich der Verdammnis. Denn die Sünde, im Sinne des formale peccati, d.h. der fehlenden Konformität des Willensaktes mit dem praktischen Urteil des Gewissens, ist genau wegen ihrer völligen Irrationalität kein Sein (denn Sein und Intelligibles sind austauschbar) und deshalb nicht auf Gott als Erstursache zurückzuführen, sondern auf den menschlichen Willen als causa deficiens. Wo aber kein Wirken einer Zweitursache vorliegt, da liegt auch kein kontingentes Ereignis vor, das auf das absolute Sein und Wirken Gottes verweisen würde. Das Letzte, zu dem wir in der »Genealogie« der Sünde vorstoßen, ist der schuldhaft versagende Wille des Menschen1. (Fs; tblStw: Sünde) (notabene)
235a Daß Luther seine Rechtfertigun ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Sokolowski, Robert, Eucharistic Presence: A Study in the Theology of Disclosure Titel: Sünde - Theologie d. Enthüllung Index: Enthüllung d Sünde in d. Erlösungstat Jesus Kurzinhalt: Most of the sin we encounter is blended with mitigation and excuses, so that what it is is not clearly disclosed to us ... But the redemptive death of Jesus showed us what sin is. The action that saved us from sin showed what we were saved from. Text: 60a Christ was sent to redeem us because we were in need of Redemption. The world created by God had suffered an estrangement from him, an estrangement somehow chosen by what he had created. This estrangement, this sin, was not a mere irritant or blemish. At its core it is malevolence, the direct movement toward what is evil and rejection of what is good: at its core it actively detests goodness at its source; it detests God and hence becomes detestable itself. It is the only thing in creation that is irreconcilable with God. Most of the malevolence that we as human beings encounter is mixed with weakness, confusion, error, and ignorance, and therefore its full nature and its aversion from God are obscured to us. Most of the sin we encounter is blended with mitigation and excuses, so that what it is is not clearly disclosed to us ("It's not that he wanted this terrible thing; he only wanted something else, something quite reasonable, and this is how it turned out"). Sometimes the malevolence does appear more vividly and we get a sudden view of its real face, but such occasions are relatively rare, and we might wonder whether that particularly horrifying vision really took place or was something we imagined. But the redemptive death of Jesus showed us what sin is. The action that saved us from sin showed what we were saved from. It cleared away the mitigations and obscurities and lifted the cover for a moment, showing what sin is in itself and by itself, showing what it is that "nourishes" the more feeble and confused instances of malevolence that run through the ordinary states of our lives. Henceforth all those other instances, all those more or less excusable, understandable, and mixed cases, become more ominous: if they are "kept alive"—or rather if they are nursed into death—by this core of malevolence, then they are less harmless and less tolerable than they might have appeared. The sins that form part of the everyday scene, the sins to which we can so easily get accustomed, share in the detestation of God that sin itself is. (Fs) (notabene)
61a The estrangement of the world from God had somehow been chosen. It was not placed there by God himself, who looked at everything he had made and saw that it was good. God could not but hate this estrangement, this sin, because it is hateful in itself: "A God who loved simply, and did not hate evil, ... would be a contradiction."1 We ourselves were caught up in sin and found ourselves sharing in it. It brought us death, not simply in the sense that our biological life would come to an end, but in the sense that we find ourselves inclined to take part, and that we actually do take part, in the aversion from life that makes up its core. Instead of leaving us to die in sin, God sent his Son to take it upon himself and to drink the cup of his justice. It is not that Jesus somehow pacified God's anger; rather, he overcame through his action that which provokes the anger. His charity conquered the malevolence in which we are caught. "The wrath of God toward the denial of divine love encounters a divine love, that of the Son, that exposes itself to this wrath and disarms it and, literally, renders it objectless."2 Jesus took upon himself the greatest alienation, the greatest distance there could be between God and his creatures, and extinguished it through his obedience. This was his action, this was his conquest, and it was revealed and confirmed by his Resurrection from the dead. (Fs) ____________________________Stichwort: Sünde Autor, Quelle: Schindler, David C., Jun, Catholicity Titel: Platon - Eikon Index: Zusammenhang: sinnliche Erfahrung - Intelligibilität - Form; Platon, Bild: geteilte Linien Kurzinhalt: ... the idea and the sensible reality are not two different things, but a single meaning grasped either intellectually or grasped with the bodily senses... the physical world is nothing but meaning made tangible. Text: 125a It is at this point that Socrates offers his counterproposal for the operation of cause: what makes things beautiful, for example, is not some physical thing such as color, shape, the arrangement of parts — though of course these may be necessary conditions of beauty — but it is beauty itself that causes it. It is, more specifically, the presence (parousia) or communion (koinOnia) of beauty "itself" in things (100d) that makes them beautiful. The sensible reality of beauty, in other words, is caused by the intelligible form of beauty. Now, it is difficult for us to hear this claim without imagining a "thing" called beauty, which acts on another thing, i.e., exerts a force on it, so as to bring about beauty in it. But this is precisely the sort of activity that, as Socrates has just affirmed, fails to warrant the name "cause," because it in fact fails to account for things. How, then, are we to understand the kind of causality Socrates is offering in its place? (Fs)
125b To say that the presence of beauty is the cause of beautiful things qua beautiful is simply to say that the sensible beauty we perceive in things is the intelligible form of beauty manifest in space and time; in other words, it is to say that sense experience is the expression of a meaning, that it has intelligible content, which, as intelligible, cannot simply be identified with the particularity of its manifestation. If we recall the point made in the Timaeus, namely, that whatever comes to be is the result of the communication of form, we see that what Socrates says about beauty here ought to be extended to all things in the cosmos: physical objects, insofar as they are intelligible, are the expression of meaning, intelligible content, in a spatial and temporal mode. We can go further: there is, in fact, no content whatsoever in our sense experience that is not an expression of intelligible meaning. The word that this observation demands is the word we saw Plato use at the outset, a word that will forever be associated with Plato's philosophy: eikOn, image. The sensible world is image, through and through, which is to say the sensible world is an expression of meaning, i.e., a reflection of goodness. In the divided-line image of Plato's Republic,12 we see this point made with all desired clarity: here, Plato divides a line into unequal segments, the upper two representing different modes of intelligibility, the lower two representing different modes of sensible perception, but it is a continuous line from top to bottom, which is to say that the idea and the sensible reality are not two different things, but a single meaning grasped either intellectually or grasped with the bodily senses.13 The upshot of all this is that there is nothing in what we would call the "physical" world that is not derived from form except its not being itself form, and this is simply a way of saying that the physical world is nothing but meaning made tangible. (Fs) ____________________________
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