Stichwort: Person Autor, Quelle: Ratzinger, Josef, Einführung in das Christentum Titel: Person - Individuum Index: Platonismus, Antike -> christlicher Glaube Kurzinhalt: ... mir scheint, dass in diesem Überschritt von Individuum zu Person die ganze Spanne des Übergangs von Antike zu Christentum, von Platonismus zu Glaube liegt. Text: 148a Noch einmal wird hier sichtbar, wie die Kategorien von Minimum und Maximum, von Kleinstem und Größtem, in einer solchen Optik sich wandeln. In einer Welt, die letztlich nicht Mathematik, sondern Liebe ist, ist gerade das Minimum ein Maximum; ist jenes Geringste, das lieben kann, ein Größtes; ist das Besondere mehr als das Allgemeine; ist die Person, das Einmalige, Un-wiederholbare, zugleich das Endgültige und Höchste. Die Person ist in einer solchen Weitsicht nicht bloß Individuum, ein durch die Zerteilung der Idee in die Materie entstandenes Vervielfältigungsexemplar, sondern eben 'Person'. Das griechische Denken hat die vielen Einzelwesen, auch die vielen Einzelmenschen, stets nur als Individuen gedeutet. Sie entstehen infolge der Brechung der Idee durch die Materie. Das Vervielfältigte ist so immer das Sekundäre; das Eigentliche wäre das Eine und das Allgemeine. Der Christ sieht im Menschen nicht ein Individuum, sondern eine Person - mir scheint, dass in diesem Überschritt von Individuum zu Person die ganze Spanne des Übergangs von Antike zu Christentum, von Platonismus zu Glaube liegt. Dieses bestimmte Wesen ist durchaus nichts Sekundäres, das uns nur bruchstückweise das Allgemeine als das Eigentliche ahnen ließe. Als das Minimum ist es ein Maximum; als das Einmalige und Unwiederholbare ist es ein Höchstes und Eigentliches. (Fs) ____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Ratzinger, Josef, Einführung in das Christentum Titel: Person - Maske Index: Person, Maske - Christentum, Antike Kurzinhalt: Der Gedanke eines göttlichen Schauspiels war in der alten Kirche von den Monarchianern geäußert worden. Die drei Personen seien drei »Rollen«, in denen Gott sich uns im Laufe der Geschichte zeigt. Hier muss erwähnt werden, dass das Wort »Persona« ... Text: 154a Die dritte Grundeinstellung ließe sich bezeichnen als das Bemühen, der Geschichte Gottes mit dem Menschen ihren Ernst zu lassen. Das bedeutet: Wenn Gott als Sohn auftritt, der zum Vater Du sagt, ist es kein für den Menschen aufgeführtes Theater, kein Maskenball auf der Bühne der menschlichen Geschichte, sondern Ausdruck von Wirklichkeit. Der Gedanke eines göttlichen Schauspiels war in der alten Kirche von den Monarchianern geäußert worden. Die drei Personen seien drei »Rollen«, in denen Gott sich uns im Laufe der Geschichte zeigt. Hier muss erwähnt werden, dass das Wort »Persona« und seine griechische Entsprechung »Prosopon« der Sprache des Theaters zugehören. Man benannte damit die Maske, die den Schauspieler zur Verkörperung eines anderen werden ließ. Das Wort wurde zunächst von solchen Erwägungen her in die Sprache des Glaubens eingebracht und erst von ihm selbst in einem schweren Ringen so umgeprägt, dass daraus die der Antike fremde Idee der Person entstand. (Fs)
____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Schelsky, Helmut, Soziologie der Sexualität Titel: Sexualität, Person Index: Christentum; explizite Deutung der Sexualität; Differenzierung: sozialer, individueller Aspekt Kurzinhalt: Während die anderen Welt- und Erlösungsreligionen die Sexualität im wesentlichen in der traditionellen Schicht gruppenhafter Ritualisierung belassen, wird der Einzelne im Christentum ...
Text: 102a Wir haben in unserer Darstellung immer wieder auf den geschichtlichen Charakter der Sexualität als menschlicher Verhaltensform hingewiesen: Die Erscheinungsform der Geschlechtlichkeit nimmt an den Wandlungen und Entwicklungen der Kultur teil. So unterliegt sie auch einem jeweils zeitbedingten und zeittypischen Verständnis, wobei die Verflochtenheit sexueller Antriebe und Regulierungen mit nahezu allen sozialen Gebilden und Verhaltensformen es fast selbstverständlich macht, daß eine Gesellschaft die Sexualität stets in dem Sinne begreifen muß, wie sie sich selbst als soziale Struktur versteht und interpretiert. Die Sexualtheorien einer Zeit und Gesellschaft decken sich daher mit den jeweiligen Sozialtheorien oder sind vielmehr selbst nur, offen oder verdeckt, Ausfaltungen des jeweiligen sozialen Selbstbewußtseins. Allerdings tritt in unserer Tradition erst nach einem bestimmten geschichtlichen Wendepunkt das Bedürfnis nach einer expliziten und bewußten sozialen Deutung der Sexualität auf: mit der Erschaffung der abendländischen Individualität durch die Erlösungsreligion des Christentums. Solange die sexuellen Antriebe wesentlich von den sozialen Ansprüchen der Gruppe oder Gesellschaft her reguliert und in dementsprechenden religiösen und moralischen Systemen ritualisiert geführt wurden, wird dem Individuum seine Sexualität gar nicht zum Problem; erst indem das Christentum in jedem Einzelnen die Sorge um das Heil seiner Seele erweckt, konfrontiert es ihn unausweichlich mit dem Individualwert seiner Handlungen, so vor allem mit seiner Sexualität, wofür von Paulus ab die Schriften der Kirchenväter beredtes Zeugnis ablegen. Während die anderen Welt- und Erlösungsreligionen die Sexualität im wesentlichen in der traditionellen Schicht gruppenhafter Ritualisierung belassen, wird der Einzelne im Christentum auf seine Sexualität als eine Aufgabe seiner innersten Person zurückgeworfen; erst hier wird die Sexualität individualistisch, <autistisch> und erfordert jetzt eine Deutung für das individuell-personhaft zu verantwortende Führungsschema des Lebens. In diesem Moment müssen ein sozialer und ein individueller Wertungs- und Verständnisaspekt der Sexualität auseinandertreten; beide bestimmen denn auch in ihrem Widerspiel und in ihrer Ergänzung lange Jahrhunderte hindurch die Sexualitätsproblematik des Christentums und gehen säkularisiert in das moderne sozialwissenschaftliche Verständnis der Sexualität ein. In der sozialen Wertungs- und Verständnissicht werden stets die Interessen der Gesellschaft und der gesellschaftlichen Gebilde am sexuellen Verhalten des Menschen betont (Fortpflanzung, Eheführung, Gesundheit, soziales und politisches Bevölkerungspotential, sozialer Status der Familie usw.); im individuellen Aspekt bestimmen die jeweiligen Interessen der Einzelperson (Heil der Seele, Liebe, Sinnenlust, Genuß usw.) die Wertung und Deutung der Sexualität. Diese beiden Interessen» richtungen gehen in unserer geistigen Tradition dann die verschiedenartigsten Kombinationen und Synthesen ein. (Fs)
____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., The Trinune God: Systematics Titel: Person - Definitionen (Boethius, Thomas ua.) Index: Person; Frage: Augustinus; Definitionen: Boethius, Thomas -> Übereinstimmung in der Frage; Kurzinhalt: QUESTION 10/1 -What should be understood by the word 'person'?;
What was new in the definitions of Boethius, Richard, and St Thomas is that sometimes they asked not the particular question, Three what? or, What is a divine person? Text: QUESTION 10 What should be understood by the word 'person'?
309a From what we have said, it is clear that there are in God three real relations that are subsistent and really distinct from one another, namely, the Father, the Son, and the Holy Spirit. Now we ask whether these relations are truly persons in the proper sense. The first thing to determine, therefore, is what is to be understood by the word 'person.'
309b There are five ways in which this question is answered. First, it was observed that some common word was needed, so that those whom we singly call the Father, the Son, and the Holy Spirit, we may speak of in common as persons. As St Augustine put it, 'When we ask, Three what? or Three who? we are led to find some special or general word under which we may include all three, and none has occurred to us ...'1 '[Human limitation] asked what it should call the Three. And it replied, "substances" or "persons." By these names it did not wish to convey any idea of diversity, but it wished to avoid any idea of singleness, so that not only would unity be understood by speaking of one essence, but also trinity would be understood by speaking of three substances or three persons.'2 (Fs)
309c Second, after this answer, definitions were formulated, most notably that of Boethius, 'individual substance of a rational nature,' that of Richard of St Victor, 'incommunicable existence of the divine nature,' and that of St Thomas, 'distinct subsistent in an intellectual nature.'
309d Third, theories that were more or less metaphysical were proposed by Scotus, Capreolus, Cajetan, Suarez, Tiphanus, and possibly others. (Fs)
309e Fourth, it seemed that the person should be said to be consciousness, or conscious individuality, or a distinct center of consciousness, or some other psychological reality. (Fs)
309f Fifth, and finally, the person is explained in such a way that it has to be apprehended concretely. Thus, a person is one with whom personal relationships are entered into, or one to whom one can say 'you,' or whatever is simply distinguished from the category of 'things,' or one who is by nature ordered to communication with other persons, and so on. These, however, are not to be understood as definitions but rather as descriptions of what everyone should find by consulting his or her own personal life experience. (Fs)
311a The only unity in all these proposals lies in the question itself. An example of this sort of unity is that, while for Aristotle fire is one of the four elements, now it is understood as a chemical reaction. Yet, however divergent these answers are, both Aristotle and modern scientists have the same thing in mind when they ask what fire is. In asking this question, both in some way have in mind the same nature that is to be understood in specifically the same sensible data. When this question, therefore, this dynamic orientation of the wondering and inquiring mind, is brought to bear upon determinate sensible data or upon determinate truths, it constitutes a heuristic structure,3 which remains somehow one whatever answers are given. (Fs) (notabene)
311b Now if this is granted, then one can understand how the five ways mentioned above are related. (Fs)
With St Augustine the notion of divine person was the question itself, Three what? Here we have already a heuristic structure, but there was apparently no answer yet, only perplexity. (Fs) (notabene)
What was new in the definitions of Boethius, Richard, and St Thomas is that sometimes they asked not the particular question, Three what? or, What is a divine person? but the general question, What is a person?4 (Fs)
311c Further, since these definitions cannot be clearly and distinctly compared to one another unless by raising metaphysical questions one determines what an intellectual nature is, what a substance is, what an individual is, what existence is, what is meant by 'incommunicable,' by 'subsistent,' and by 'distinct,' it is not surprising that Scotus, Capreolus, Cajetan, Suarez, and Tiphanus took the further step of expounding the meaning of person in terms of metaphysical theories. (Fs)
But there were many such metaphysical theories, and person was not the only disputed notion. So philosophers turned to gnoseological questions as being better known quoad nos; and since it was the custom to explain everything else in psychological terms, it was considered quite inappropriate to explain the person in any way other than psychologically. (Fs)
311d Since there was as great a proliferation of gnoseological as of metaphysical theories, in recent times thinkers have decided to cease all speculation and return to concrete life. The more people 'exist'5 as human beings and as persons in the true sense, the more clearly they will perceive how great is the difference in the meanings of different pronouns. For one who is able to say 'I' and one who can be addressed as 'you' are certainly persons; but whatever is referred to as 'it' is not a person but only a thing. This is open to explanation in many different ways, since it means describing the concrete personal experience of life that people have. (Fs)
313a This being the case, it is clear that besides the multitude of opinions about what a person is, there exists a single heuristic structure that has been developing over the course of time. St Augustine's particular question is not left aside when we ask about the person in a general sense. Nor do we overlook the various definitions of person when we inquire more deeply into the metaphysical foundations. Nor does the knowledge of things through the ultimate causes of being exclude a study of conscious being. Nor does a general consideration of conscious being prevent us from investigating being that is conscious of itself in its concrete relationships. Accordingly, we will call the Father, the Son, and the Holy Spirit persons: persons in name, persons by definition, persons by reason of metaphysical constitution, persons by reason of consciousness, and persons by reason of relations both among themselves and to us. (Fs)
____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., The Trinune God: Systematics Titel: "distinkt" - Erweiterung der Definition Index: Trinität, Gott: keine vierte Person; Erweiterung d. Definition: "distinkt" (Subsistentes in einer intellektuellen Natur) aufgrund der Folgerungen aus d. Trinität Kurzinhalt: QUESTION 11 - In what sense is God a person?; Therefore, one who knows God but does not know the Trinity knows 'a subsistent in an intellectual nature' and does not know that 'a subsistent in an intellectual nature' does not satisfy the definition ... Text: QUESTION 11 - In what sense is God a person?
329d According to the Fourth Lateran Council (DB 432, DS 804, ND 318), God is Father and Son and Holy Spirit; and therefore, since the Father and the Son and the Spirit are three persons, God also is three persons.1
331a According to the same Council, 'In God there is only a trinity, not a quaternity.' Therefore God is not some fourth person besides the Father, the Son, and the Spirit. The reason is that a person is a distinct subsistent in an intellectual nature; and since the Father is God, God is not really distinct from the Father, and so in the case of the other persons. And for the same reason God the Spirator is two persons, namely, the Father and the Son; nor is the Spirator another person besides the Father and the Son. (Fs) (notabene)
331b But it may be further asked in what sense God is a person, since God can be known without the Most Holy Trinity being known. The first thing to say is that this question is not about God but about a concept and, indeed, about a concept as imperfect. Then there is added the fact that a more imperfect concept and a less imperfect concept are two concepts compared to each other not on the basis of the real identity of the object but on the basis of an intentional change in the subject. On these grounds, it must be said that the word 'God' is understood to mean 'having a divine nature,' which means 'subsisting in a divine nature,' which in turn means 'subsisting in an intellectual nature.' Furthermore, according to the supposition the Trinity is unknown, and it is therefore likewise unknown that a person is 'a distinct subsistent in an intellectual nature,' since the word 'distinct' was not added to the definition until after the Trinity was known. Therefore, one who knows God but does not know the Trinity knows 'a subsistent in an intellectual nature' and does not know that 'a subsistent in an intellectual nature' does not satisfy the definition of person. In other words, one who is ignorant of both the Trinity and the definition of person thinks of God as a person. (Fs) ____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Thomas, Aquin von, Gott der dreieinige, F1_029 Titel: Person - Substanz, Hypostase, Selbständigkeit Index: Trinität; Person - Hypostase, Selbständigkeit, Wesenheit, Naturding Kurzinhalt: Insofern sie nämlich in sich da ist und nicht in einem anderen, heißt sie Selbständigkeit; denn ... Insofern sie schließlich den Eigenschaften untergestellt ist, heißt sie Hypostase oder Substanz.
Text: ANTWORT: Nach dem Philosophen wird Substanz in doppeltem Sinne gebraucht. Einmal heißt Substanz die Washeit des Wirklichen, die durch die Wesensbestimmung bezeichnet wird: dementsprechend sagen wir, daß die Wesensbestimmung die Substanz des Dinges bezeichnet. Diese Substanz nennen die Griechen usia, was wir mit Wesenheit wiedergeben können. - In anderer Weise wird Substanz genannt der Träger oder das Untergestellte, das in der Gattung der Substanz für sich besieht. Wenn wir dieses allgemein fassen, läßt es sich auch mit einem Namen benennen, der eine logische Beziehung bezeichnet, und so heißt es das Untergestellte. Außerdem wird sie noch mit drei Namen benannt, die ein Wirkliches bezeichnen, und zwar: Naturding, Selbständigkeit und Hypostase, entsprechend der dreifachen Weise, nach der sich die so benannte Substanz betrachten läßt. Insofern sie nämlich in sich da ist und nicht in einem anderen, heißt sie Selbständigkeit; denn von jenen Dingen sagen wir, sie seien selbständig, die nicht in einem anderen, sondern in sich selbst da sind. Insofern sie jedoch [als Träger] einer allgemeinen Natur untergestellt ist, heißt sie Naturding: so ist dieser Mensch ein Ding der menschlichen Natur. Insofern sie schließlich den Eigenschaften untergestellt ist, heißt sie Hypostase oder Substanz. - Was nun diese drei Namen allgemein für den Gesamtbereich der Substanzen bezeichnen, das bezeichnet der Name Person in der Gattung der vernunftbegabten Substanzen. (Fs) (notabene)
____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., The Ontological and Psychological Constitution of Christ Titel: Person - Elemente d. Definition Index: Person, Elemente d. Definition: Person - Natur im Sinne von Ziel der Natur; ens per essentiam - ens per participationem (in metaphysischer u. "kognitionaler" Fromulierung) Kurzinhalt: The quiddity of being is that by which, when understood, being in its totality is understood. That quiddity is the divine essence itself... with respect to quiddity being is divided in two ways.
First, it is divided into being by essence and being by ... Text: PART 1. The Notion of Person
1/1 Since a person is a distinct being subsisting in an intellectual nature, we must first speak of an intellectual nature both from the side of the object toward which this nature tends (§ 1, Being) and from the side of the subject who easily falls short of so lofty an aim (§ 2, Existenz). (9; Fs)
Lateinischer Text, Anfang oben: Cum persona sit subsistens distinctum in natura intellectuali ...
2/1 Next, since a subsistent being is one in the strictest sense of the word, we shall deal with the notion of 'one' (§ 3) and with the notion of 'subsistent' (§ 4), so that we may then go on to deal with the notion of 'distinct subsistent' or 'supposit' (§ 5) and with the formality of 'person' (§ 6). (9; Fs)
1 Being
3/1 With regard to being, three points are to be treated: the quiddity of being [1-2], the intention of being [3-4], and the extension or denotation of being [5]. (9; Fs)
Quiddity of being [1-2] (eü)
1 The quiddity of being is that by which, when understood, being in its totality is understood. That quiddity is the divine essence itself. (9; Fs) (notabene)
4/1 For, once the divine essence is understood, (1) some being is understood, since this essence is identified with 'to be,' and (2) being is understood in its totality, both because God by comprehending the divine essence understands perfectly every being whatsoever, and because the blessed in heaven seeing God's essence behold both God and other beings in God in proportion to the perfection of the vision they possess.1 (9; Fs)
5/1 But when you understand any finite essence, you do not understand being. For a finite essence does not include 'to be.' Accordingly, if you understand a finite essence, you do not understand 'to be'; and if you do not understand 'to be,' you do not understand being. Again, when you understand a finite essence, you apprehend merely properties that are hypothetical or that are abstracted from 'to be.'2 (11; Fs)
2 Thus, with respect to quiddity being is divided in two ways.
First, it is divided into being by essence and being by participation.
6/1 Being by essence is being whose essence is its own 'to be'; or, to put it in cognitional terms, it is being through the understanding of whose essence being is understood in its totality. (11; Fs) (notabene)
Being by participation is being whose essence is not its own 'to be'; in cognitional terms, it is being through the understanding of whose essence you do not understand being but apprehend only the hypothetical properties derived from its essence. (notabene)
7/1 Another division is into being known quidditatively and being known analogously.
Being known quidditatively is being as known through the mediation of an understanding of the divine essence.
Being known analogously is being as known through understanding finite essences and comparing them with the 'to be' received in them.3 (11; Fs) ____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: , Eucharistic Presence: A Study in the Theology of Disclosure Titel: Person (Sendung) - Balthasar Index: Person; Boethius - H. U. v. Balthasar; Jesus (Trinität, Sendung) als Vorbild v. Person; persona, prosopon Kurzinhalt: Jesus was completely identified with his mission and so was a person in the fullest sense possible; he was nothing but his mission, which reflected his eternal procession from the Father in the Holy Trinity. Other human beings acquire a mission ... Text: 127c Von Balthasar does not begin with a general philosophical definition of what is meant by person, but takes the Christological and trinitarian sense of the term as primary and paradigmatic. He also recalls that etymologically the word "person" stems from the Latin persona and the Greek prosopon, both of which mean a mask worn by actors and also a character or a dramatic role in a play. Von Balthasar says that the concept of mission or role is intrinsic to the concept of person; it is the feature that differentiates the person from the spiritual subject. A person is not just a subject, but a subject commissioned with a particular role that gives it its identity. Who we are depends on what we are meant or called or sent to be. How do we acquire our role? Von Balthasar says that who we are cannot be determined by any impersonal elements in the world, nor can it be determined by society or by other people; it can only be determined by God as the absolute subject. To paraphrase his statement of this claim: a subject can be said to be a person only when God declares to that subject who he is before God; God must declare to the subject why he exists, what purpose he is to serve; the subject is a person only when God grants the subject his mission and so defines who he is.1 Von Balthasar says that such a declaration occurred "archetypically" in the case of Jesus, who was defined by God as "my beloved Son."2 In this declaration the mission of Christ was revealed and who he is was brought to light: not just who he was as a man, but who he was from the beginning with God. The Christological revelation was also a revelation of a trinitarian relationship. The uniqueness of this subject, his personality, was revealed when his role was revealed. (Fs; tblStw: Person) (notabene)
128a This understanding of the person of Christ is then applied to each human being. Von Balthasar says that the uniqueness and hence the personality of each human being—who each human being is—derives from the personality of Jesus. The divine "purpose" we are given in life, what, in the mind of God, each human being is meant to be, is a participation in the mission of Christ. Jesus was completely identified with his mission and so was a person in the fullest sense possible; he was nothing but his mission, which reflected his eternal procession from the Father in the Holy Trinity. Other human beings acquire a mission, and hence a personal definition, by their relationship to the mission of Christ. They are not as wholly identified with their mission as Christ was; they are essentially "less personal" than Christ. Indeed, sinners are defined precisely by their rejection, to a greater or lesser degree, of the idea that God has for them. However, even though the mission that identifies other subjects does not saturate them as Christ's mission did him, still their mission is not a mere accident added to them, since it expresses what they were created to be. This personal dimension of all human existence was both achieved and revealed by the incarnate Son of God: "In Christo each man has the hope of not remaining a mere individual spiritual subject (Geistsubjekt), but of becoming a person through God's action, with a definite task that is also bestowed on him in Christo."3 Each person's task is a gift of being sent, of being given a mission. (Fs) (notabene)
129a This definition of the person would explain why the concept is not found in the ancient philosophers, even though the concept of spiritual or intellectual subject is; those philosophers thought of human beings as capable of living a spiritual and a rational life, but they did not see them as each being "sent" by God or by the gods to perform a certain role in life. The pagan thinkers did not see that a human being was identifiable in that way, and hence the deepest aspect of human individuality remained unknown to them. The concept of person was formulated during the Christological and trinitarian controversies of the fourth and fifth centuries, and von Balthasar's definition places the concept back into the context of these theological discussions. He claims that it was a distortion to try to treat the concept in a purely philosophical manner.4 (Fs)
129b Von Balthasar's understanding of the person does not contradict or render otiose the aspects that are brought out by Boethius' definition and by a phenomenological analysis. The role of reason is still essential to the person. The sense in which a person is identified by having a mission within a particular set of circumstances involves the ability of that person to understand the mission, to see it as his own and as the source of his identity, to see it as the divine will, and to respond to it in obedience. All this is done through reason. Being a person involves an aspect of self-definition, even though it is not a matter of simply deciding for ourselves who we will be; it is an understood response to God's creative and redemptive action, but it could not occur without rational self-understanding. (Fs)
130a It is the rational part of our nature that allows us to be aware of ourselves as different from others and to take a position toward the whole of things; our rationality allows us to be able to use self-referential terms such as "I" and thus to be able to declare something of our own privacy, uniqueness, and responsibility. Reason allows us to identify ourselves. But when this power of reason is placed within the context of Creation, when "the whole" toward which we orient ourselves is seen to exist through God's free decision; the sense of the "I" that we express through our reason is changed. We now understand ourselves as chosen to be, and if we are chosen to be, then the divine wisdom behind that choice defines who we are in a more profound way than any other interaction or determination that could follow. And although in some sense our Creation comes "before" our Redemption, the truth of our Creation is disclosed only in the redemptive action of God described in the Bible and preserved in the Church, and our Creation itself is shown to have been done in view of our sanctification in Christ. As St. Paul says, God "chose us in [Christ], before the foundation of the world, to be holy and without blemish before him. In love he destined us for adoption to himself through Jesus Christ" (Ephe-sians 1:4—5). (Fs) ____________________________Stichwort: Person Autor, Quelle: Spaemann, Robert, Grundvollzüge der Person Dimensionen des Menschseins bei Robert Spaemann Titel: Person - Dialog, Dreiergespräch Index: Anthropomorphismus 5; Person: zeitübergreifendes objektives Subjekt; Trinitätslehre, Schwierigkeit: Gott als singulär Person; Dreiergespräch (mehr als im Dialog): Personen als Subjekte objektiv Kurzinhalt: Personen sind nur im Plural wirklich, nämlich als füreinander objektive Subjektivitäten... Aber erst die Dreierbeziehung bringt das Wesen von Personalität zum Vorschein - weshalb auch die Liebe zweier Menschen ihre volle Gestalt erst gewinnt in ihrer ... Text: 19c Nur weil Subjekte sich selbst in der Erinnerung objektiv werden, können sie einander objektiv werden, ohne als Subjekte zu verschwinden. Nicht das punktuelle, inhaltslose, instantane „Cogito" ist wirklich. Wirklich sind Subjekte nur als zeitübergreifende objektive Subjekte, das heißt als Personen, als Personen mit einer Biographie, die sich konstituiert sowohl aus der eigenen Erinnerung als auch aus der Erinnerung anderer. Personen sind nicht instantane Subjektivitätspunkte. Das instantane Selbstbewußtsein ist vielmehr erst das Resultat der Reflexion eines Subjektes, das Resultat einer Rückkehr aus den vielen erlebten Inhalten zu sich selbst. Primär ist, wie Leibniz bemerkte, nicht das „Cogito" des Descartes, sondern primär ist das Erlebnis: „Varia a me cogitantur" - nicht der abstrakte Punkt des „ich denke", sondern die Vielheit von Inhalten, die erlebt werden. (Fs; tblStw: Person) (notabene)
20a Vor allem aber: Personen sind nur im Plural wirklich, nämlich als füreinander objektive Subjektivitäten. Wir müssen bedenken, daß die Anwendung des Personbegriffs auf Gott - erstmals bei Tertullian - in der Trinitätslehre geschieht, also so, daß gesagt wird, Gott sei drei Personen. Gott als Person denken, führt in große spekulative Schwierigkeiten, wenn man ihn als singuläre Person denkt, weil es singuläre Personen gar nicht geben kann. (Fs) (notabene)
20b Dabei ist die Zahl drei von exemplarischer Bedeutung. Wir pflegen die Bedeutung des Dialogs zu überschätzen. Im Dialog sprechen zwei Personen miteinander, und sie sprechen über etwas. Das, worüber sie sprechen, nennen wir den Gegenstand, das Objekt. Im Dreiergespräch verhält es sich anders: hier kann immer einer den Dialog der beiden anderen objektiv beobachten und dann im nächsten Augenblick selbst wieder in ihn eintreten. Und umgekehrt: Zwei können sich über den dritten unterhalten. Sie können ihn als Subjekt objektivieren. Sie können sich fragen, was er gemeint hat und warum er etwas gesagt hat, aber er selbst kann jederzeit den Mund aufmachen und sich selbst interpretieren. Die Rollen des Womit und des Worüber des Gesprächs sind ständig austauschbar, weil Personen als Subjekte objektiv sind. Aber erst die Dreierbeziehung bringt das Wesen von Personalität zum Vorschein - weshalb auch die Liebe zweier Menschen ihre volle Gestalt erst gewinnt in ihrer Objektivierung als Institution, das heißt als Realität für alle, und im Kind. (Fs) (notabene)
Kommentar (06.09.2015), zu oben "Dreiergespräch"; s. dazu Bauman, xy; von Spaemann wird mir klar, was mir bei der Lektüre von Bauman, XY, unklar war.
20c Und ihr geht in der Regel die verbale Objektivierung in Liebeserklärungen und Treueschwüren voraus. Eine Liebe, die als bloßes Gefühl in der Innerlichkeit zweier Personen verschlossen bleibt, hat noch nicht eigentlich Wirklichkeit gewonnen. Unausgesprochene Gefühle sind noch in einem virtuellen Bereich, im Bereich der Potentialität. Erst als ausgesprochenes gewinnt das Gefühl objektive Realität. (Fs) ____________________________
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