Stichwort: Kultur Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., A Second Collection Titel: Unterschied: Kultur - Soziales Index: Kultur; soziale Ordnung wie: Seele : Leib Kurzinhalt: The social is conceived of as a way of life, a way in which men live together in some orderly and therefore predictable fashion ... quite evidently, culture stands to social order as soul to body ... Text: 101c To this end I should like to recall a distinction sometimes made between the social and the cultural.1 The social is conceived of as a way of life, a way in which men live together in some orderly and therefore predictable fashion. Such orderliness is to be observed in the family and in manners, in society with its classes and elites, in education, in the state and its laws, in the economy and technology, in the churches and sects. Such is the social, and it is upon it that the cultural arises. For men not only do things. They wish to understand their own doing. They wish to discover and to express the appropriateness, the meaning, the significance, the value, and the use of their way of life as a whole and in its parts. Such discovery and expression constitute the cultural and, quite evidently, culture stands to social order as soul to body, for any element of social order will be rejected the moment it is widely judged inappropriate, meaningless, irrelevant, useless, just not worthwhile. (Fs) Stichwort: Kultur Autor, Quelle: Ratzinger, Joseph, Glaube - Wahrheit - Toleranz Titel: Definition - Kultur Index: Definition: Kultur Kurzinhalt: Kultur ist die geschichtlich gewachsene gemeinschaftliche Ausdrucksgestalt der das Leben einer Gemeinschaft prägenden Erkenntnisse und Wertungen. Text: 50a An dieser Stelle können wir nun so etwas wie eine Definition von Kultur versuchen. Wir könnten sagen: Kultur ist die geschichtlich gewachsene gemeinschaftliche Ausdrucksgestalt der das Leben einer Gemeinschaft prägenden Erkenntnisse und Wertungen. Versuchen wir nun, die einzelnen Elemente dieser Definition etwas näher zu bedenken, um so auch den möglichen Austausch der Kulturen besser begreifen zu können, der unter dem Stichwort Inkulturation gemeint sein muß. (Fs) Stichwort: Kultur Autor, Quelle: Dawson, Christopher, Gestaltungskräfte der Weltgeschichte Titel: Kultur: christlich - unchristlich Index: Kultur: christlich - unchristlich Kurzinhalt: Das einzige Verdienst einer verhältnismäßig christlichen Zeit oder Kultur - und das ist kein geringfügiges - ist die Erkenntnis ihrer geistigen Unzulänglichkeit und die Aufgeschlossenheit für Gott und die Welt. Die völlig unchristliche Zeit oder Kultur... Text: 290b Im Grunde hat keine Zeit das Recht, sich christlich im absoluten Sinne des Wortes zu nennen; alle stehen unter derselben Verwerfung. Das einzige Verdienst einer verhältnismäßig christlichen Zeit oder Kultur - und das ist kein geringfügiges - ist die Erkenntnis ihrer geistigen Unzulänglichkeit und die Aufgeschlossenheit für Gott und die Welt. Die völlig unchristliche Zeit oder Kultur hingegen verschließt sich vor Gott und rühmt sich ihres wachsenden Fortschrittes zur Vollkommenheit. Zweifellos ist ein echter Gärungsstoff geistigen Fortschrittes in der Menschheit vorhanden und das Leben der künftigen Welt regt sich schon im Schoß der alten. Aber der Fortschritt der neuen Welt geht unsichtbar vor sich und wird erst am Ende der Zeiten in seiner Fülle offenbar werden. Scheinbarer Erfolg bedeutet oft inneres Scheitern und der Weg des Scheiterns und des Leidens ist die königliche Straße des christlichen Fortschrittes. Wann immer die Kirche die Welt politisch beherrschte und wo immer sie auf weltlichem Gebiet einen Sieg erringt, hat sie ihn mit einem doppelten Maß weltlichen und geistigen Mißgeschickes bezahlen müssen. So folgte auf den Sieg des orthodoxen Christentums in Byzanz zunächst der Verlust des Ostens an den Islam und dann das Schisma mit dem Westen. Auf den mittelalterlichen Versuch, eine christliche Theokratie zu errichten, folgten die Reformation und die Vernichtung der religiösen Einheit Westeuropas, und auf den Versuch der Puritaner und der Monarchien der Gegenreformation, die Gesellschaft zwangsweise zur Rechtgläubigkeit und Frömmigkeit zurückzuführen, folgten die Ungläubigkeit und der Antiklerikalismus des 18. Jahrhunderts und die Verweltlichung der europäischen Kultur. (Fs) (notabene) |