Inhalt


Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., The Trinune God: Systematics

Titel: Sein - reines Wissensstreben

Index: Sein; das Ziel des reinen Wissensstreben

Kurzinhalt: 'Being ... is the objective of the pure desire to know

Text: Fußnote zu 13:
7 [See the famous definition in Insight (372): 'Being ... is the objective of the pure desire to know.']

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Flanagan, Quest for Self-Knowledge

Titel: Sein, heuristische Definition

Index: Heuristische Definition des Seins

Kurzinhalt: 'Being' can be defined as that which you will know through the totality of correct judgments.

Text: 62/5 A correct judgment is absolute only in virtue of the conditions having been given, as you have understood and judged them to be given. But there is nothing conditioned about the final objective since it is not 'virtually unconditioned,' but totally and completely unconditioned. However, since you have not understood and judged everything about everything, and since clarity and precision come from understanding and defining, how can you define what you have not understood? (137; Fs)

63/5 You can know what you do not know by knowing the type of acts through which you will come to know what you do not now know. Thus, both on the second and third level of knowing, you can form anticipatory structures that heuristically define the unknown through those activities that will make it known. This is the significance of implicit, heuristic, or second-order definitions. Rather than defining 'being,' which you do not understand and which you have not judged, you can define the acts and the totality of acts through which this unrestricted unknown will come to be known. 'Being' can be defined as that which you will know through the totality of correct judgments. (137f; Fs)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht

Titel: Sein - Verstehensakt

Index: Erstens, resultiert die Notion des Seins aus dem Ausdruck oder der Formulierung eines Verstehensaktes?

Kurzinhalt: Sie kann nicht aus einer Einsicht in das Sein resultieren; denn eine solche Einsicht wäre ein Verstehen von Allem über Alles, und wir haben kein solches Verstehen erreicht.

Text: 418a Erstens, resultiert die Notion des Seins aus dem Ausdruck oder der Formulierung eines Verstehensaktes?

Andere Begriffe resultieren aus einer Einsicht entweder in die Verwendung ihrer Namen, oder in die Dinge-für-uns, oder in die Dinge-selbst. Die Notion des Seins durchdringt alle anderen Inhalte und ist deshalb in der Formulierung jedes Begriffes präsent. Sie kann nicht aus einer Einsicht in das Sein resultieren; denn eine solche Einsicht wäre ein Verstehen von Allem über Alles, und wir haben kein solches Verstehen erreicht. Sie ist, wie wir sagten, die Ausrichtung des intelligenten und rationalen Bewußtseins auf ein uneingeschränktes Zielobjekt hin. (Fs)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht

Titel: Sein - Parmenides

Index: Sein - Theorien: Parmenides; Sein als Essenz

Kurzinhalt: Weil das Sein ist, kann es nicht Nicht-Sein und auch nicht Werden oder Aufhören-zu-sein sein. Umgekehrt ist weder Nicht-Sein noch Werden noch Aufhören-zu-sein das Sein; und deshalb müssen alle drei Nichts sein. Ferner, ...

Text: 422d Für Parmenides war das Sein eines, ohne Ursprung oder Ende, homogen und unteilbar, unbeweglich und unwandelbar, voll und sphärisch.1
Den Ursprung dieser Position wird man sich wie folgt vorstellen müssen. Parmenides eliminierte die Alternative der glatten Verneinung, und deshalb blieb ihm nur die Alternative der Bejahung übrig. Die Bejahung kann vernünftig begründet sein, und dann ist sie der Weg der Wahrheit, oder sie kann der Vernunftgründe entbehren, und dann ist sie der Weg des Scheinens. Parmenides gelangte zu seiner Notion von Sein, indem er dem Weg der Wahrheit folgte. (Fs)

423a Was impliziert nun die Wahl der vernünftigen Bejahung, daß das Sein ist? Wenn man irgendeine Bejahung akzeptiert, dann hat man auch die korrekte Behauptung der Bedeutung, der Annahmen und Konsequenzen dieser Bejahung zu akzeptieren. Jedes Urteil benötigt einen Kontext, und ohne das Bejahen dieses Kontextes verliert das anfängliche Urteil seine Bedeutung. Vernünftiges Bejahen muß deshalb das Bejahen eines Satzes von Urteilen sein, die ein einziges Ganzes bilden, und das Bejahte ist damit ein entsprechendes einziges Ganzes. (Fs)

423b Was ist dieses einzige Ganze, von dem behauptet wird, es sei? Die geeignete Antwort besteht darin, Untersuchen und Reflektieren im Hinblick auf das Ganze der Erfahrung in Gang zu setzen. Das zu erkennende Ganze entspricht der Gesamtheit korrekter Urteile. Parmenides aber wählte eine Abkürzung. Er beachtete die Tatsache nicht, daß Sein nicht mehr als eine Definition zweiter Ordnung zuläßt. Er behandelte die Notion von Sein, als wäre sie ein Begriff wie "Mensch" oder [365] "Kreis". Er nahm an, sie sei eine bestimmte Essenz mit bestimmten Annahmen und bestimmten Konsequenzen. Weil das Sein ist, kann es nicht Nicht-Sein und auch nicht Werden oder Aufhören-zu-sein sein. Umgekehrt ist weder Nicht-Sein noch Werden noch Aufhören-zu-sein das Sein; und deshalb müssen alle drei Nichts sein. Ferner, das Sein kann nicht differenziert werden; was sich vom Sein unterscheidet, ist nicht Sein; und was nicht Sein ist, ist nichts. Ferner, weil es im Sein keine Unterschiede gibt, kann es keine Bewegung oder Veränderung in ihm geben. Schließlich, die Leere, das Vakuum ist nichts; Sein ist nicht nichts, und so kann es nicht Leere sein; deshalb ist es voll, usw. (Fs) (notabene)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht

Titel: Sein - Plato

Index: Sein - Theorien: Plato; das Unbedingte als Form -> Vermischung der Formen im rationalen Diskurs

Kurzinhalt: Die Unzulänglichkeit dieser Position liegt darin, daß sie nicht zwischen der Ebene der Intelligenz und der Ebene der Reflexion unterscheidet. Ohne diese Unterscheidung wird das Unbedingte erschlichenerweise den reinen Gedankenobjekten zugesprochen ...

Text: 423c Platos Formen waren Projektionen in den noetischen Himmel dessen, was die gewöhnliche, sinnliche Erfahrung transzendiert. Die Formen sind dann also die idealen Zielobjekte

(1) der ästhetischen Erfahrung,
(2) der Einsichten des Mathematikers und Physikers,
(3) des Unbedingten des reflektierenden Verstehens,
(4) des moralischen Gewissens und
(5) des intelligent und vernünftig zweckgerichteten Lebens. (Fs)

Das ist eine verworrene Ansammlung, und es scheint, daß der Parmenides-Dialog den Wendepunkt markiert, an dem die Notwendigkeit von Unterscheidungen und einer umfassenderen Theorie offensichtlich wird. (Fs)

423d Im Sophistes wird der Philosoph beschrieben, der sich durch rationalen Diskurs auf die Idee des Seins zubewegt (254 a). Es wird vermerkt, daß die Isolierung jeder Form von allen anderen die Möglichkeit des Diskurses eliminieren würde, die in der Konjunktion unterschiedener Formen oder Kategorien liegt. Es gibt dann also eine Vermischung oder Teilhabe unter den Formen (259 a), und es gibt eine Form des Nicht-Seins, genau so wie es die Form des Großen oder des Schönen gibt (258 c). (Fs)

424a Die Unzulänglichkeit dieser Position liegt darin, daß sie nicht zwischen der Ebene der Intelligenz und der Ebene der Reflexion unterscheidet. Ohne diese Unterscheidung wird das Unbedingte erschlichenerweise den reinen Gedankenobjekten zugesprochen, die dadurch in ewige Formen transformiert werden, und umgekehrt können das "ist" und "ist nicht", durch die das Urteil das Unbedingte setzt, nur Bedeutung haben, wenn sie als Formen aufgefaßt werden. Es resultiert ein Aggregat von Formen, deren jede radikal und ewig von allen andern verschieden ist. Erreicht werden können sie aber nur durch den rationalen Diskurs, und wenn der Diskurs [366] sich auf sie beziehen soll, dann muß es auf ihrer Seite eine Vermischung geben, die dem synthetischen Element im Diskurs entspricht. Was ist dieses Sich-Vermischen verschiedener Formen? Ehe wir eine so schwierige Frage zu beantworten versuchen, ist es wohl besser abzuklären, ob sich diese Frage überhaupt stellt. Wir würden dartun, daß es in der Tat nicht der Fall ist. Ehe das Urteil erreicht wird, ist der Erkenntniszuwachs unvollständig. Ehe das Urteil erreicht wird, ist das synthetische Element bereits vorhanden in der Erkenntnis. Das Urteil fügt der Frage nach Reflexion einzig das "Ja" oder "Nein", das "ist" oder "ist nicht" hinzu. Was bejaht oder verneint wird, kann eine einzelne Aussage sein, oder der Inbegriff der Aussagen, die eine Hypothese ausmachen; denn beide können als bedingt angesehen werden, und beide können als virtuell Unbedingte erfaßt werden. Das Urteil ist also nicht eine Synthese von Termini, sondern die unbedingte Setzung einer solchen Synthese. Dem Urteil entspricht nicht eine Synthese von Formen, sondern das Absolute der Tatsache. Der Platonismus ist glänzend in seiner Hingabe an das reine Erkenntnisstreben. Da er aber die Natur des Urteils nicht erfaßte, führte dies zu seinem Abweichen vom konkreten Universum in den idealen Himmel. (Fs)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht

Titel: Sein - Wesen

Index: Sein ist kein Wesen

Kurzinhalt: Die Notion des Seins aber resultiert nicht aus einem Verstehen von Sein; sie beruht nicht auf dem Erfassen dessen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist; und so ist die Notion des Seins nicht die Notion einer Essenz.

Text: 418b Zweitens, hat die Notion des Seins eine Essenz, oder ist sie eine Essenz?

Weil andere Begriffe aus Verstehensakten resultieren und weil Verstehensakte im Erfassen dessen bestehen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist, sind andere Begriffe Essenzen. Ferner, weil andere Begriffe vor der Frage nach Reflexion vollständig sind, die fragt, ob es eine solche Essenz gibt, sind andere Begriffe bloß Essenzen und sehen von der Existenz oder Aktualität ab. Die Notion des Seins aber resultiert nicht aus einem Verstehen von Sein; sie beruht nicht auf dem Erfassen dessen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist; und so ist die Notion des Seins nicht die Notion einer Essenz. Außerdem, die Notion des Seins bleibt auf der Ebene der Intelligenz unvollständig; sie geht über den Begriff hinaus zu den Fragen nach Reflexion; sie geht über Einzelurteile hinaus zur Gesamtheit der korrekten Urteile; und deshalb sieht sie nicht von der Existenz und der Aktualität ab. (Fs) (notabene)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Lonergan, Bernard J.F., Die Einsicht

Titel: Sein - Wesen

Index: Sein bezeichnet kein Wesen

Kurzinhalt: Die Notion des Seins aber resultiert nicht aus einem Verstehen von Sein; sie beruht nicht auf dem Erfassen dessen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist; und so ist die Notion des Seins nicht die Notion einer Essenz.

Text: 418b Zweitens, hat die Notion des Seins eine Essenz, oder ist sie eine Essenz?

Weil andere Begriffe aus Verstehensakten resultieren und weil Verstehensakte im Erfassen dessen bestehen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist, sind andere Begriffe Essenzen. Ferner, weil andere Begriffe vor der Frage nach Reflexion vollständig sind, die fragt, ob es eine solche Essenz gibt, sind andere Begriffe bloß Essenzen und sehen von der Existenz oder Aktualität ab. Die Notion des Seins aber resultiert nicht aus einem Verstehen von Sein; sie beruht nicht auf dem Erfassen dessen, was unter einem bestimmten Gesichtspunkt essentiell ist; und so ist die Notion des Seins nicht die Notion einer Essenz. Außerdem, die Notion des Seins bleibt auf der Ebene der Intelligenz unvollständig; sie geht über den Begriff hinaus zu den Fragen nach Reflexion; sie geht über Einzelurteile hinaus zur Gesamtheit der korrekten Urteile; und deshalb sieht sie nicht von der Existenz und der Aktualität ab. (Fs) (notabene)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Sertillanges A. D. (Gilbert), Der heilige Thomas von Aquin

Titel: Sein - Gattung

Index: Das Sein ist keine Gattung

Kurzinhalt: Wenn nun aber das Sein in den verschiedenen Arten seiner Teilnahme 'eines' sein soll, dann müßte man, wenn anders man nicht in den Pantheismus verfallen will, außerhalb seiner jene 'Unterschiede' auffinden, ...

Text: 16 Eindeutig ist das, was mehreren Dingen in gleicher Weise [secundum eandem rationem]1 zukommt. Zweideutig [äquivok] ist das, was verschiedenen Dingen in völlig verschiedener Weise zu kommt; hier ist nur noch das Wort gemeinsam. Das Analoge ist ein Mittleres, es bedeutet einen wirklich gemeinsamen Begriff und schafft eine wirkliche Beziehung zwischen den Begriffen, die es verknüpft, ohne daß sie indessen an ihm in gleicher Weise teilhaben. (40; Fs; ARKAT_homonym_synonym)

1.29.10.94; eg:
Der antike Pantheismus dachte sich somit Sein als univoken Begriff. Das Sein als das "eine", daß den Dingen in gleicher Weise zukommt. Damit ist gegeben, daß die Verschiedenheiten der Substanzen und Phänomene nur noch Erscheinungen sind.

17 Die Einheit des Seins ist von dieser letzteren Art; sie ist eine Einheit der Analogie: sie umfaßt alles, was man mit Sein bezeichnen kann und was als solches gemeinsame Eigentümlichkeiten und reale Beziehungen hat, ohne deshalb eine reale Einheit unter der es einigenden Klammer zu bilden. (40; Fs)

18 Wenn nun aber das Sein in den verschiedenen Arten seiner Teilnahme 'eines' sein soll, dann müßte man, wenn anders man nicht in den Pantheismus verfallen will, außerhalb seiner jene 'Unterschiede' auffinden, die seine Fülle beschränken und es in die unteren Gattungen und Arten überführen könnten. Allein wo wäre ein Unterschied zu finden, in dem nicht das Sein eingeschlossen wäre, da das Sein transzendent und der allgemeinste Begriff überhaupt ist2? (40f; Fs)

19 Überdies ist die Substanz ein Sein an sich; das Akzidenz ist ein Sein durch sie; es ist mehr das Sein eines Seins [ens entis] als selber Sein, dergestalt, daß es sich nur mit Hilfe der Substanz bestimmen läßt. Wie soll man aber zwei eindeutige Begriffe durch einander bestimmen können, wenn gerade 'eindeutig' [univok] bedeutet, daß zwei Dinge in gleicher Weise ein gemeinsames Merkmal haben? Es liegt also hier eine zweifache Weise des Seins vor, in der man einen transzendentalen Unterschied sehn muß. (41; Fs)

20 Wir stehn hier vor einem ersten negativen Merkmal: Das Sein ist keine Gattung3. Und doch läßt sich nichts begreifen außer durch 'Addition' zu diesem allgemeinen Begriff. Er ist 'das, worin sich all unsere Begriffe auflösen'. Aber wie ist es zu verstehn, daß diese sich aus jenem ableiten, und wie soll man von diesem auf dem Wege der Auflösung [per viam resolutionis] gefundenen allgemeinen Sein auf dem umgekehrten Weg [per viam compositionis] die ganze Wirklichkeit wiederfinden und die Natur gewissermaßen wieder zusammensetzen können? (41; Fs; eg: s. BWAR Nr. 204; Index.ask: BWAR_Gattung_Seiendes)

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Stichwort: Sein

Autor, Quelle: Bröcker, Walter, Aristoteles

Titel: Sein Seiendes - Gattung, Aristoteles

Index: Das Seiende kann nicht Gattung sein, Aristoteles

Kurzinhalt: 'Es kann nun weder das Seiende noch das Eine Gattung der Seienden sein. Notwendigerweise nämlich müssen die Unterschiede jeder Gattung jede sowohl sein wie eines sein.

Text: 204 Das Seiende, behauptet aber Aristoteles, kann nicht Gattung sein. Das Seiend-Sein als ein bei allem Seienden sich findendes sachhaltiges identisch Selbiges - das gibt es nicht. (42; Fs)

205 'Es kann nun weder das Seiende noch das Eine Gattung der Seienden sein. Notwendigerweise nämlich müssen die Unterschiede jeder Gattung jede sowohl sein wie eines sein. Man kann aber weder die Arten der Gattung noch die Gattung ohne ihre Arten von den zugehörigen Unterschieden aussagen. Wenn also das Eine oder das Seiende Gattung wäre, so wäre kein Unterschied seiend und keiner eines' () 998b 22ff.. (42; Fs)

206 Wir wollen uns das durch eine einfache Überlegung verdeutlichen: (42; Fs)

207 An zwei Arten von Dingen kann ich einmal das herausheben, was beide gemeinsam haben, das wäre ihre gemeinsame Gattung, sodann dasjenige, was sie von einander unterscheidet, das wären ihre artbildenden Unterschiede. Diese Teilung ihrer Bestimmungen hat, dem Teilungsprinzip gemäß, zur notwendigen Folge, daß unter den drei Gruppen von Bestimmungen keine Bestimmungen mehreren Gruppen gemeinsam sein können. (42; Fs)

208 Die Gruppe der gattungsmäßigen Bestimmungen, die der spezifischen Bestimmungen der einen und die entsprechende der andern Art haben kein gemeinsames Glied. Das gilt für alle sachhaltigen Bestimmungen. Notwendig aber müssen die Bestimmungen aller drei Gruppen Seiendes bezeichnen, wenn sie nicht nichts bezeichnen sollen. Somit ist aber das Seiend-Sein keine Bestimmung, die bei dieser Verteilung der gemeinsamen und trennenden Bestimmungen mitverteilt werden könnte, da diese Bestimmung sich von keiner der andern Bestimmungen ablösen läßt, ohne das, wovon sie abgelöst wird, zu nichts zu machen. (42; Fs)

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Aristoteles, Metaphysik:
283/K >Daß weder die Arten, noch die Gattungen (auf die es hier allein ankommt) von den Artunterschieden ausgesagt werden, liegt darin (wie in den 'Topica' VI 6, 144a 32 b 11 näher begründet), daß die Artunterschiede umfangweiter sind als die Arten. Und was die Gattungen betrifft, so würden sie, wenn den Unterschieden zugesprochen, von den Arten vielmals ausgesagt sein, und die Unterschiede würden selber zu Arten oder Individuen, weil die Gattungen eben an sich von Arten und Individuen ausgesagt werden. (325; Fs) (notabene)

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