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Stichwort: Geheimnis, Glaubensgeheimnis

Autor, Quelle: Sala, Giovanni B., Kontroverse Theologie

Titel: Glaubensgeheimnis - Intelligibilität, Rechtfertigung

Index: Glaubensgeheimnis; Analogie, analoges Vestehen, Intelligibilität

Kurzinhalt: Unser analoges Verstehen derselben besteht darin, daß wir eine Intelligibilität in der Welt erfassen zusammen mit der Richtung, entlang der diese Intelligibilität sich ins Unendliche fortsetzt und mit der Intelligibilität einer anderen ebenfalls von ...

Text: 235b Zu derartigen scheinbaren Lösungen mag auch der Begriff vom Glaubensgeheimnis verleiten und ihnen eine Plausibilität geben. Zur Präzisierung dieses Begriffs sei folgendes bemerkt. Die von Gott geoffenbarten Mysterien, die in einem Übermaß an Intelligibilität bestehen, entziehen sich unserem Verstehen, das nur ein »intelligibile in sensibili« adäquat zu erfassen vermag. Unser analoges Verstehen derselben besteht darin, daß wir eine Intelligibilität in der Welt erfassen zusammen mit der Richtung, entlang der diese Intelligibilität sich ins Unendliche fortsetzt und mit der Intelligibilität einer anderen ebenfalls von uns erfaßten Intelligibilität zusammentrifft. Aber wir vermögen den unendlich entfernten Punkt, in dem das absolut einfache Wesen Gottes liegt und in dem sich alle diese Richtlinien treffen, nicht einzusehen. Ein solcher Fall ist die oben besprochene Transzendenz Gottes, derzufolge in Gott die von ihm stammenden kreatürliche Freiheit und kreaturliche Notwendigkeit zusammenfallen. Aber ein solches Übermaß an Intelligibilität ist nicht mit der Negation von Intelligibilität zu verwechseln, in der das Widersprüchliche besteht. (Fs; tblStw: Geheimnis) (notabene)

235c Im Falle der Frage nach der Rechtfertigung bedeutet dies folgendes. Wir vermögen nicht einzusehen, wie die einander ausschließenden Aussagen der Rechtfertigung und der Nicht-Rechtfertigung eines Menschen keinen Unterschied in Gott selber machen. Gerade darin liegt das Übermaß an Intelligibilität des absoluten Wesens. Wir vermögen aber einzusehen, daß es widersprüchlich ist, die Übereinstimmung der Aussage von der Rechtfertigung mit der Wirklichkeit nur in der unveränderlichen Realität Gottes aufgehen zu lassen. (Fs)

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