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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Glückseligkeit, Genügen, Endzweck

Kurzinhalt: 1079a, 1079b, 1B05, Glückseligkeit, Genügen, Definition, Glückseligkeit als Endziel des Handelns

Textausschnitt: () Glückseligkeit (1079b) ... Sie wollen wir immer wegen ihrer selbst, nie wegen eines anderen, während wir die Ehre, die Lust, den Verstand und jede Tugend zwar auch ihrer selbst wegen wollen (denn wenn wir auch nichts weiter von ihnen hätten, so würden uns doch alle diese Dinge erwünscht sein), doch wollen wir sie auch um der Glückseligkeit willen in (5) der Überzeugung, eben durch sie ihrer teilhaftig zu werden. Die Glückseligkeit dagegen will keiner wegen jener Güter und überhaupt um keines anderen willen.
()
Als sich selbst genügend gilt uns demnach (15) das, was für sich allein das Leben begehrenswert macht, so daß es keines Weiteren bedarf. Für etwas Derartiges aber halten wir die Glückseligkeit, ja für das Allerbegehrenswerteste, ohne daß sie mit anderem, was man auch begehrt, von gleicher Art wäre. Denn wäre sie das, so würde sie offenbar durch den Hinzutritt des kleinsten Gutes noch in höherem Grade begehrenswert werden, da das Hinzugefügte ein Mehr des Guten bedeutet und das größere Gut auch naturgemäß immer mehr begehrt wird (20). () Also: die Glückseligkeit stellt sich dar als ein Vollendetes und sich selbst Genügendes, da sie das Endziel allen Handelns ist.

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Polis, Ethik, Politik

Kurzinhalt: Polis: alle Formen d. Vergemeinschaftung, Politik = praktische Philosophie, Staat, Gesellschaft, Politik, Ethik: Unterschied zw. gr. u. moderner Auffassung

Textausschnitt: () Dieser Begriff von 'Staatslehre' wird verständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ihr Objekt, die Polis, die menschliche Lebenswelt in ihrer Totalität umfaßt, noch vor den später notwendig werdenden Unterscheidungen von Staat und (bürgerlicher) Gesellschaft einerseits, von Staat und Kirche andererseits: die Polis umfaßt alle diese Momente und zugleich alle übrigen Formen menschlicher Vergemeinschaftung
()
So wie sich die aristotelische Staatskunst und Staatslehre vom modernen Begriff der Politik unterscheidet, so unterscheidet sich seine Ethik von der zu dieser Politik als Theorie und Praxis des 'Not- und Verstandesstaates' komplementär gehörenden Theorie der Moral. 'Bei den Griechen trat die Selbständigkeit des Politischen gegen eine davon unterschiedene Moralität nicht hervor'

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Politik, Ethik, Aritoteles, Weber
Ethik, Politik, M. Weber, Aristoteles

Kurzinhalt: Protestantische Ethik, Ethik d. Kapitalismus:: Umkehr von Mittel und Zweck

Textausschnitt: () Die hier beiläufig und nur anhangsweise gegebenen Bestimmungen über den bios chrematistikos lesen sich als genaue Gegenform zu der Existenzweise, die Max Weber als Geist und Ethik des Kapitalismus beschrieben hat, man möchte fast meinen: mit Bezug auf die hier in NE I 3 leitenden Kategorien: 'Vor allem ist das 'summum bonum' dieser 'Ethik': der Erwerb von Geld und immer mehr Geld, unter strengster Vermeidung alles unbefangenen Genießens, so gänzlich aller eudämonistischen oder gar hedonistischen Gesichtspunkte entkleidet

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Glück, Definition, Aristoteles, Kant

Kurzinhalt: Glück: 'der der Tugend gemäßen Tätigkeit der Seele'; Schwierigkeit für d. moderne Bewusstsein; energeia, ergon

Textausschnitt: () ... Definition des Glücks als 'der der Tugend gemäßen Tätigkeit der Seele', die allen nachfolgenden Überlegungen zugrunde liegt, stehen für das moderne Bewußtsein wesentliche Schwierigkeiten entgegen; alle die in ihr enthaltenen Begriffe: 'Tugend', 'Seele', 'Tätigkeit' haben für uns einen anderen Klang, andere Konnotationen und überhaupt eine andere Bedeutung gewonnen. Es sei hier nur auf die entscheidende Verständnisschwierigkeit hingewiesen, nämlich die, daß Glück von Aristoteles als eine 'Tätigkeit' bestimmt wird ...
()
Es sei hier nur auf die entscheidende Verständnisschwierigkeit hingewiesen, nämlich die, daß Glück von Aristoteles als eine 'Tätigkeit' bestimmt wird; uns legt sich eher nahe, dabei an eine Zuständlichkeit des Subjekts zu denken, an den Genuß der eigenen Existenz; alle unsere Vorstellungen bewegen sich mehr oder weniger im Horizont der kantischen Bestimmung: 'Glückseligkeit ist die Befriedigung aller unserer Neigungen ...
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Glück ist für Aristoteles energeia, eine Tätigkeit, die ihren Zweck, ihr ergon, in sich enthält.

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Tugend, Natur, Gewöhnung, Habitus

Kurzinhalt: Belehrung -> Verstandestugend, Gewöhnung -> sittliche Tugend; gleiche Tätigkeiten -> gleicher Habitus

Textausschnitt: () Wenn (1103a) sonach die Tugend zweifach ist, eine (15) Verstandestugend und eine sittliche Tugend, so entsteht und wächst die erstere hauptsächlich durch Belehrung und bedarf deshalb der Erfahrung und der Zeit; die sittliche dagegen wird uns zuteil durch Gewöhnung, davon hat sie auch den Namen erhalten, der nur wenig von dem Wort Gewohnheit verschieden ist.
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Darum werden uns die Tugenden weder von Natur noch gegen die Natur (25) zuteil, sondern wir haben die natürliche Anlage, sie in uns aufzunehmen, zur Wirklichkeit aber wird diese Anlage durch Gewöhnung.
()
aus gleichen Tätigkeiten erwächst der gleiche Habitus. Daher müssen wir uns Mühe geben, unseren Tätigkeiten einen bestimmten Charakter zu verleihen; denn je nach diesem Charakter gestaltet sich der Habitus. Und darum ist nicht wenig daran gelegen, ob man gleich von Jugend auf sich so oder so gewöhnt; vielmehr kommt hierauf sehr (25) viel, oder besser gesagt, alles an.

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Tugend, Definition

Kurzinhalt: 1107a, Tugend als Habitus des Wählens, der die durch die Vernunft bestimmte Mitte hält

Textausschnitt: () Es ist mithin die Tugend ein Habitus des Wählens, der (1107a) die nach uns bemessene Mitte hält und durch die Vernunft bestimmt wird, und zwar so, wie ein kluger Mann ihn zu bestimmen pflegt. Die Mitte ist die zwischen einem doppelten fehlerhaften Habitus, dem Fehler des Übermaßes und (5) des Mangels; sie ist aber auch noch insofern Mitte, als sie in den Affekten und Handlungen das Mittlere findet und wählt, während die Fehler in dieser Beziehung darin bestehen, daß das rechte Maß nicht erreicht oder überschritten wird.

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Autor: Aristoteles

Buch: Aristotles' Metaphysik I

Titel: Metaphysik I

Stichwort: Wissensstreben, Beginn der Metaphysik

Kurzinhalt: Streben nach Wissen, Sehen

Textausschnitt: () Alle Menschen streben von Natur nach Wissen. Dies beweist die Liebe zu den Sinneswahrnehmungen; denn auch ohne den Nutzen werden sie an sich geliebt und vor allen anderen die Wahrnehmungen mittels der Augen. Nicht nämlich nur zum Zweck des Handelns, sondern auch, wenn wir nicht zu handeln beabsichtigen, ziehen wir das Sehen so gut (25) wie allen andern vor. Ursache davon ist, daß dieser Sinn uns am meisten Erkenntnis gibt und viele Unterschiede aufdeckt.

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: Freund, Freundschaft; der Freund als zweites Selbst

Kurzinhalt: Der Tugendhafte findet auch Gefallen an dem Verkehr mit sich selbst ... Der schlechte Mensch verlangt nach Gesellschaft und flieht vor sich selbstt; in der Einsamkeit kommen ihm viele böse Erinnerungen (15) und nicht minder schlimme Ängste, ...

Textausschnitt: 15/9 Der Tugendhafte findet auch Gefallen an dem Verkehr mit sich selbst; denn daraus fließt ihm reiche Lust. Die Erinnerungen an seine Vergangenheit sind angenehm und die Hoffnungen (25) auf seine Zukunft gut, solche Hoffnungen aber gewähren Lust; auch findet er in seinem Geist immer Stoff zu wahren und nützlichen Betrachtungen. - Endlich teilt er Leid und Freude am meisten mit sich selbst: allezeit ist ihm dasselbe lieb und leid, und nicht bald dies, bald das. Denn er ist sozusagen über die Reue erhaben. Da sich nun alle diese Momente bei dem Tugendhaften im Verhältnis zu sich (30) selbst finden, und da er gegen seinen Freund wie gegen sich selbst gesinnt ist - ist doch der Freund ein zweites Selbst -, so scheint auch die Freundschaft eines von diesen Dingen zu sein und Freunde diejenigen, bei denen sich diese Dinge finden. Ob es aber eine Freundschaft mit sich selbst gibt oder nicht, bleibe für jetzt dahingestellt. Man kann dann sagen, daß eine besteht, wenn zwei oder mehrere der angegebenen (35) Momente irgendwo vorhanden sind; auch das spricht dafür, daß das höchste Maß der Freundschaft der Liebe gleicht, die (1166b) man zu sich selbst hat. (216f; Fs) (notabene)

16/9 Die genannten Momente finden sich scheinbar auch bei der großen Menge, mag sie auch schlecht sein. Hat man nun wirklich teil an ihnen, insofern als man an sich selbst Gefallen findet und sich für vortrefflich hält? Daß kein (5) vollendeter Bösewicht und Übeltäter sie hat, auch nicht dem Schein nach sie hat, ist ja selbstverständlich. Aber das gleiche gilt wohl auch so ziemlich von schlechten Menschen überhaupt. Sie liegen mit sich selbst im Zwiespalt, und ihre sinnliche Gier steht nach anderen Dingen als ihr vernünftiger Wille, wie es bei den Unenthaltsamen der Fall ist. Sie ziehen dem, was sie selbst als gut ansehen, das Lustbringende, das ihnen schädlich ist, vor. Andere wieder scheuen sich aus Feigheit (10) und Trägheit, das zu tun, was nach ihrer eigenen Überzeugung das Beste für sie wäre. Die aber in ihrer Schlechtigkeit viele schwere Verbrechen begangen haben, hassen und fliehen das Leben und enden durch Selbstmord. - (217; Fs) (notabene)

18/9 Der schlechte Mensch verlangt nach Gesellschaft und flieht vor sich selbst; in der Einsamkeit kommen ihm viele böse Erinnerungen (15) und nicht minder schlimme Ängste, die er in Gesellschaft anderer vergißt; da er nichts Liebenswertes an sich hat, so kann er auch nicht mit sich selbst in Freundschaft leben. - Auch teilt ein solcher Mensch ebensowenig Freude wie Leid mit sich selbst. Seine Seele ist in Aufruhr; der eine Teil von (20) ihr empfindet aus Schlechtigkeit Schmerz über Entbehrungen, der andere freut sich darüber, und der eine Teil zieht die Seele hierher, der andere dorthin, als sollte sie zerrissen werden. Und wenn es nicht möglich ist, gleichzeitig Unlust und Lust zu empfinden, so ärgert man sich doch kurz danach über die empfundene Freude und möchte sie lieber (25) nicht empfunden haben. Denn böse Menschen sind übervoll von Reue. So sieht man also, daß der böse Mensch nicht einmal gegen sich selbst freundschaftlich gesinnt ist, weil er nichts Liebenswertes an sich hat. Wenn demnach solch ein Zustand überaus unglücklich ist, so muß man mit dem Aufgebot seiner ganzen Kraft das Laster fliehen und die Tugend zu erwerben suchen. Dann wird man mit sich selbst in Freundschaft leben und auch eines anderen Freund werden. (217f; Fs) (notabene)

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Autor: Aristotles

Buch: Nikomachische Ethik

Titel: Nikomachische Ethik

Stichwort: die Prinzipien der Handlungen liegen in ihren Zwecken

Kurzinhalt: nicht jedes Urteilen wird durch Lust und Unlust verdorben, denn die Prinzipien der Handlungen liegen in ihren Zwecken

Textausschnitt: Denn nicht jedes Urteilen wird durch Lust und Unlust verdorben und verkehrt, nicht das Urteil z. B. über die Frage, (15) ob das Dreieck eine Winkelsumme hat, die zwei rechten Winkeln gleich ist, oder nicht, sondern die Urteile über das, was man tun soll. Denn die Prinzipien der Handlungen liegen in ihren Zwecken. Ist man aber einmal durch Lust oder Unlust bestochen, so verbirgt sich einem sofort das rechte Prinzip, und man vergißt, daß man seinetwegen und um seinetwillen alles wählen und tun soll. Denn es ist (20) der Schlechtigkeit eigen, das Prinzip zu verderben. - So folgt denn mit Notwendigkeit, daß die Klugheit ein untrüglicher, vernünftiger Habitus des Handelns ist in Dingen, die die menschlichen Güter betreffen.

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Autor: Aristoteles

Buch: Aristotles' Metaphysik I

Titel: Metaphysik I

Stichwort: Axiom: Satz vom Widerspruch (Widerspruchsprinzip); Satz vom ausgeschlossenen Dritten

Kurzinhalt: Die obersten Beweis-Axiome (Satz vom Widerspruch und ausgeschlossenen Dritten)

Textausschnitt: 3. Die obersten Beweis-Axiome (Satz vom Widerspruch und ausgeschlossenen Dritten) als Gegenstand derselben Wissenschaft, die von der Substanz handelt, sc. der Metaphysik

251 (a) Zu erörtern ist nun, ob es einer und derselben oder verschiedenen Wissenschaften zukommt, von den in der Mathematik (20) so genannten Axiomen und von dem Wesen (Substanz) zu handeln. Offenbar kommt die Untersuchung der Axiome derselben einen Wissenschaft zu, nämlich der des Philosophen; denn sie gelten von allem Seienden, nicht von irgendeiner Gattung insbesondere, geschieden von den übrigen. Alle bedienen sich ihrer, (25) weil sie vom Seienden als Seiendem gelten, und jede Gattung Seiendes ist. Sie bedienen sich ihrer aber nur insoweit, als es für sie nötig ist, d. h. soweit die Gattung reicht, auf welche ihre Beweisführungen gehen. (135; Fs)

252 Da sie also von allem gelten, insofern es Seiendes ist (denn dies ist das allem Gemeinsame), so kommt ihre Untersuchung dem zu, der das Seiende als solches erkennt. Deshalb unternimmt denn auch keiner von denen, die sich einer speziellen Wissenschaft widmen, (30) über diese zu sprechen, ob sie wahr sind oder nicht, weder der Geometer noch der Arithmetiker, ausgenommen einige Physiker. Daß diese es taten, hat seinen guten Grund; denn sie allein glaubten über die ganze Natur und über das Seiende Untersuchungen anzustellen. (135; Fs)

253 Da es aber einen Wissenschaftler gibt, der noch über dem Physiker steht (denn die Natur ist ja nur eine Gattung des Seienden), so wird diesem, (35) welcher (das Seiende) allgemein und das erste Wesen betrachtet hat, auch die Untersuchung der Axiome zufallen. (1005b) Die Physik ist zwar auch eine Weisheit, aber nicht die erste. Was aber einige von denen, die von den Axiomen sprechen, über die Wahrheit vorbringen, wie man dieselbe annehmen solle, das tun sie aus Unkenntnis der Analytik; denn die Kenntnis dieser Dinge muß man schon zur Untersuchung mitbringen und nicht erst bei derselben suchen. (b) (5) Daß es also dem Philosophen und dem, der jedes Wesen betrachtet, zukommt, auch die Prinzipien des Beweises zu untersuchen, ist hiernach klar. (135; Fs)
254 Es gehört sich nun, daß in jeder Gattung der, welcher die vollste Erkenntnis derselben besitzt, die sichersten Prinzipien der Sache anzugeben vermag, (10) also auch der, welcher vom Seienden als Seiendem die höchste Wissenschaft hat, die sichersten Prinzipien von allem. Dies ist aber der Philosoph, und das sicherste unter allen Prinzipien ist dasjenige, bei welchem Täuschung unmöglich ist; denn ein solches muß notwendig am bekanntesten sein, da sich ja alle über das täuschen, was sie nicht erkennen, und muß ohne Voraussetzung gelten. (15) Denn ein Prinzip, welches jeder notwendig besitzen muß, der irgend etwas von dem Seienden erkennen soll, ist nicht Annahme (Hypothese), und was jeder erkannt haben muß, der irgend etwas erkennen soll, das muß er schon zum Erkennen mitbringen. (135f; Fs)

255 Daß ein so beschaffenes Prinzip das sicherste unter allen ist, leuchtet ein; welches aber dies ist, wollen wir nun angeben: daß nämlich dasselbe demselben und in derselben Beziehung (und dazu mögen noch die anderen näheren Bestimmungen hinzugefügt sein, mit denen wir logischen Einwürfen ausweichen) unmöglich zugleich zukommen (20) und nicht zukommen kann. Das ist das sicherste unter allen Prinzipien; denn es paßt darauf die angegebene Bestimmung. Es ist nämlich unmöglich, daß jemand annehme, dasselbe sei und sei nicht. Zwar meinen einige, Herakleitos sage so, (25) doch ist es ja nicht notwendig, daß jemand das, was er sagt, auch wirklich so annehme. (137; Fs)

256 Wenn es nun aber nicht möglich ist, daß demselben das Entgegengesetzte zugleich zukomme (und dabei wollen wir auch zu diesem Satze die gewöhnlichen näheren Bestimmungen hinzugefügt haben), beim Widerspruche aber eine Meinung der anderen Meinung entgegengesetzt ist, so ist es offenbar unmöglich, daß derselbe zugleich annehme, (30) daß dasselbe sei und nicht sei; denn wer sich hierüber täuschte, der hätte ja die entgegengesetzten Ansichten zugleich. Daher kommen alle, die einen Beweis führen auf diese letzte Annahme zurück; denn dies Prinzip ist seinem Wesen nach zugleich Prinzip der anderen Axiome. (137; Fs)

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