1.1.1.3.4 Sinnesdaten und Bewusstseinsdaten Die Sinnesdaten beziehen sich auf die in der Erfahrung der äußeren Sinne gegebenen Daten. Sie sind das, was wir sehen, tasten, hören, fühlen und riechen. In der wissenschaftlichen Methode geht es zuerst darum, durch Beobachtung, Experiment oder Untersuchung Daten zu gewinnen. Auf der Ebene der Erfahrung sind die Daten vor jeder Interpretation oder Selektion oder Beeinflussung gegeben. Sinnesdaten sind Daten der äußeren Welt, für gewöhnlich von Objekten und deren Eigenheiten. Sie konstituieren den Gegenstandsbereich der verschiedenen empirischen Wissenschaften. Wie wir oben gesehen haben, können wir unser Bewusstsein von den Objekten der äußeren Sinne zu jenen Tätigkeiten hinwenden, wodurch wir diese Objekte erfassen, und zum Subjekt, das diese Tätigkeiten vollzieht. Die Bewusstseinstaten sind dann jene Daten, die im Bewusstsein der geistigen Tätigkeiten und im Bewusstsein des Subjektes von diesen Tätigkeiten gegeben sind. Wir können uns der Tätigkeiten des Träumens, Fühlens und Verstehens bewusst werden, und es handelt sich dabei ebenso um Daten wie bei den Sinnesdaten. So wie der Biologe die Arten beschreiben, sezieren und ihre Struktur und Teile erforschen will, so können auch wir die Tätigkeiten beschreiben, wodurch wir uns Wissen erwerben, wir können verschiedene Tätigkeiten voneinander unterscheiden, wir können sie zu einer einsichtigen Folge aufeinander beiehen. Das ist Zweck und Absicht dieses Textes. Unser Ansatz ist empirisch ohne jedoch empiristisch zu sein. Ein empirischer Wissenschaftler wird sich für gewöhnlich auf die Sinnesdaten berufen, um seine Theorien zu verifizieren; die Sinnesdaten stellen seinen eigentlicher Bereich dar. Unser Gegenstandsbereich ist das Gegebene des Bewusstsein, die enorme Vielzahl geistiger Tätigkeiten, deren wir uns bewusst werden können. Wir konzentrieren uns auf solche Tätigkeiten, werden uns ihrer bewusst und beschreiben sie, wir klassifizieren die verschiedenen Tätigkeiten und achten auf Ähnlichkeiten und Unterschiede, wir verstehen die Beziehung zwischen den Teilen und präsentieren schließlich eine Erklärung dessen, was wir tun, wenn wir erkennen. Unsere erste Aufgabe jedoch besteht darin, auf die Daten aufmerksam zu sein. Unser Interesse gilt den Bewusstseinsdaten, unser Schwerpunkt liegt auf jenen Tätigkeiten, die wir in unserem Erforschen und Verstehensprozess vollziehen. Alles Gesagte ist dabei durch eine Rückbezug auf die persönliche Erfahrung verifizierbar; es gilt die Einladung, alles über die Erkenntnistätigkeit Aufgewiesene anhand unserer Erfahrung des Wissenserwerbes zu prüfen. Im Gegensatz dazu gibt es die weitverbreitete irrige empiristische Position, die nur die Sinnesdaten als wirklich gelten lässt. Es gibt auch die weitverbreitete Annahme unter heutigen Philosophen, dass geistige Tätigkeiten sich im Verborgenen abspielen und deshalb weder beobachtbar noch verifizierbar sind. Einige stellen sogar die Behauptung auf, dass ein Reden über geistige Tätigkeiten sinnlos ist. Es gibt ein starkes Vorurteil, das den ganzen Bereich dieser Daten abtut als würde er nicht bestehen. Die griechischen Skeptiker wandten komplizierte und verschlungene Argumente an, um behaupten zu können, dass Bewegung unmöglich sei. Die wirksamste Antwort darauf bestand einfach darin, einen Raum zu durchschreiten. Genau dasselbe wollen wir mit den Bewusstseinsdaten tun. Wir wollen aufweisen, dass es möglich und fruchtbringend ist, die Prinzipien der empirischen Methode auf die Bewusstseinsdaten anzuwenden. Ebenso wie die Behauptungen der empirischen Wissenschaft durch die Sinnesdaten verifizieren werden können, so können all unsere Aussagen über die Erkenntnis mit Bezug auf die Bewusstseinsdaten verifiziert werden. |